Eigenbau 2-Achs Drehschemelanhänger im Tamiya-Maßstab

Hallo,

als Modellbau-Neuling möchte ich mich nach langer Zeit als stiller Mitleser auch mal zu Wort melden...
Ich heiße Thomas, komme aus Schleswig-Holstein und bin seit meiner Kindheit großer Lkw-Fan (Meinem Vater sei Dank).
Vor ca. zwei Jahren habe ich mir als Einstieg eine MAN 2-Achs Zugmaschine von Tamiya zugelegt und auch schon mit den üblichen Umbauarbeiten begonnen.
Hierfür wollte ich eigentlich einen Kippsattelauflieger bauen, bin nach einigen Rückschlägen aber etwas gefrustet und habe daher mit einem Drehschemelanhänger angefangen.
Noch habe ich hierfür zwar kein Zugfahrzeug, aber wer weiß, vielleicht später einmal.
In diesem Forum habe ich mittlerweile so viel gelesen und gesehen, dass ich mich trotz Unerfahrenheit im Modellbau und aufgrund mangelnder Werkstattausstattung an dieses Projekt rantraue.
Es ist wie gesagt mein Einstieg, also seid bitte nicht so hart mit Kritik (aber ein bisschen kann ich schon ab).
Ach ja, da ich nebenbei berufstätig bin werde ich nicht so ein rasantes Tempo wie manch anderer hinlegen können, ich baue halt so wie es passt...
Und noch etwas: Für die Mehrzahl der Forum-Mitglieder wird das von mir gezeigte eventuell zu langatmig oder langweilig erscheinen, ich denke aber dabei mehr an Neulinge wie mich selbst, ich freue mich auch über einzelne Bauschritte mit Bebilderung zum Nachmachen.

Hier schon mal ein Anfang:
Rahmenteile aus Alu-Profilen, mit der Laubsäge ausgesägt, wird später noch mit 2-Komponentenkleber geklebt und dann gespachtelt


Es geht schon gut los, der Kleber hat nicht gehalten, also später ein neues Bild...

Aus kleineren Profilen das Grundgerüst für den Drehschemel, wird alles geschraubt, manchmal auch zu viele Löcher gebohrt...


Dann die ersten Anbauteile zur hinteren Aufnahme der Blattfedern, auch aus Alu mit Messingrohren als Lagerschalen


Weiß nicht wie man das hier nennt, ist auf jeden Fall für diese Art der Federung erforderlich.
Sind meine ersten Lötversuche mit Messing...




Diese Halterung (Bild leider etwas unscharf) ist für die vordere Aufnahme gemacht, musste ich mit einem Stück Winkelprofil verlängern.
Nicht besonders schön, hält aber erstmal.


So, mehr hab ich im Moment nicht, werde jetzt den mißlungenen Klebeversuch bearbeiten...

Gruß
Tom

Es geht ein bisschen weiter...
Habe aus Messingstreifen Blattfedern hergestellt, hierfür habe ich mich an der tollen Idee und prima Beschreibung von "Seilbagger" orientiert:

Messingstreifen auf Länge geschnitten, um eine Stange mit 3 mm Durchmesser gebogen und ein Messingrohr hineingelötet


Die weiteren Lagen habe ich mit einem kleinen Hammer auf einem Kanteisen? in zwei Richtungen gebogen




Dann alle Streifen einfach mit der Hand über eine Spraydose gebogen, so habe ich für mich die richtige Rundung hingekriegt


Ergebnis aller Federlagen mit Bohrung


Dann noch aus ABS die "Platten" für die Zwischenräume hergestellt


Zusammensetzen der Blattfeder mit Schraube 2 mm




Anschliessend habe ich die Hybriden Bügel aus 2 mm Messingdraht gebogen und jeweils 2 Gewinde geschnitten, und aus Blech die dazugehörigen Platten (weiß nicht wie die heißen) gesägt und gebohrt


Gruß
Tom

Hallo Thomas,

klasse Umsetzung der Bauteile. Wenn das so weiter geht, ist da ja mit einem perfekten Modell zu rechnen.

Die Federschwingen aus Messing sehen übrigens 1A aus. Schön auch, dass du die Teile in ihrer Ursprungsform zeigst, das ist für jemand der das nachbauen will äußerst hilfreich.

Ehrlich gesagt kann ich gar nicht richtig glauben, dass du Modellbau-Neuling sein willst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der "Modellbauer" mit der Herstellung deiner hier gezeigten Teile schon überfordert wäre.

Ich bleibe hier auf jeden Fall am Ball und freue mich schon auf die nächsten Baufortschritte.

Maytruck schrieb:

Moin Moin
Sehr aufwändiger Anfang bisher ! Da kann man ja gespannt sein ,was da noch alles kommen wird ! Willst du soweit es möglich ist , alles selber machen ? Michael

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Moin Michael,

Danke für deinen Kommentar.
Ich werde schon versuchen möglichst viel selbst herzustellen, mal sehen ob es mir auch gelingt.
Eigentlich weiß ich noch nicht einmal, für was der Anhänger gedacht ist, mein Traum wäre ein Baustoffzug mit Ladekran...

Gruß
Tom

Seilbagger schrieb:

Hallo Thomas,

Die Federschwingen aus Messing sehen übrigens 1A aus. Schön auch, dass du die Teile in ihrer Ursprungsform zeigst, das ist für jemand der das nachbauen will äußerst hilfreich.

Ehrlich gesagt kann ich gar nicht richtig glauben, dass du Modellbau-Neuling sein willst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der "Modellbauer" mit der Herstellung deiner hier gezeigten Teile schon überfordert wäre.

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Wolfgang,

auch dir ein Dankeschön für den Kommentar.
Dass die Federn gut aussehen habe ich ja aber wohl dir zu verdanken, deine Bauberichte sind schließlich oberklasse

Und wirklich, ich bin Modellbau-Neuling.
Ich habe hier mittlerweile so viele Berichte mit tollen Anleitungen gelesen, von diesen gucke ich dann ab und versuche auch noch eigene Ideen mit einzubringen.

Es macht auf jeden Fall Spaß und wenn man dann einen Fortschritt erkennt noch viel mehr...

Gruß
Tom

Ein kleiner Fortschritt:

Aus einem Stück Alu-Winkelprofil und zwei U-Profilen habe ich die Aufnahme für die Deichsel gefertigt, diese werde ich aus Messingprofilen bauen


Als "Lager" habe ich jeweils ein Messingrohr 4 mm verwendet, die Deichsel kann ich dann mit einer 3 mm Schraube befestigen


Am Drehschemel mit 2 mm Sechskantschrauben befestigt




Das passt schon mal, federn tut´s auch und ich denke mit einem bisschen Farbe kann man es so lassen




Gruß
Tom

Als Drehschemellager verwende ich auch so ein Druckkugellager wie manch anderer hier im Forum


Jeweils eine Hälfte auf ein Blech geschraubt, später kommen die Kugeln dazwischen und dann wird das ganze mit einer Schraube mit Sicherungsmutter zusammengehalten.
Hab keine Ahnung ob man das dann auch schmieren muss, oder zieht es so mehr Staub an und verklebt dann?






Gruß
Tom

So, weiter geht´s

Die Achsen für den Anhänger hat mir mein Bruder in der Firma drehen lassen, sie bestehen aus Messing und können 2 Kugellager für Seitz-Felgen aufnehmen.
Da sie mir zu dünn waren habe ich ein 8 mm Alu-Rohr aufgeschoben (Dieses habe ich mittig angebohrt und dann mit einer 2 mm Schraube verbunden damit die Achse sich im Rohr nicht drehen kann, sieht man auf den Bildern aber nicht).




Mit den Hybriden Bügeln und den Platten die Achse an den Blattfedern befestigt (Die Herzbolzen? der Blattfedern sind ja geschraubt, in die Achse musste ich dafür Löcher bohren, sieht man aber auch nicht)






So sieht die erste Stellprobe aus, ich habe die langen Rahmenteile aber wieder zerlegt und werde den Neuaufbau noch dokumentieren


Zwischendurch habe ich schon mal mit den Kotflügeln begonnen, auch dieses habe ich mir im Forum abgeschaut.
Sie bestehen aus dünnem Blech, welches ich mit einem Ölfilterschlüssel um ein rundes Stück Metall gebogen und festgezurrt habe, klappt gut.








Die Kotflügelhalter auf dem letzten Bild habe ich aus Messingrohren hergestellt, in die ich einfach ein Stück 3 mm Gewindestange hineingelötet habe.

Aus einem Alu-Streifen sind die anderen Halter, leicht vorgebogen über ein Rohr gelegt und mit einem Aluklotz, den ich mal halb aufgebohrt habe plattgehauen.
Anschließend ein bisschen feilen, anzeichnen und bohren und mit 1,6 mm Sechskantschrauben am Kotflügel befestigt (Hier der 1/4 Kotflügel für die Vorderachse)








Gruß
Tom

Ja Thomas, das Teil heißt Herzbolzen


saubere Arbeit und sehr gute Umsetzung

Danke Wolfgang,

vieles ist ja abgeguckt, aber immerhin hab ich´s auch hingekriegt.

Ich muss nun endlich mal den Rahmen fertigstellen, habe aber nicht so richtig Lust auf Kleben...

Gruß
Tom

Heute Abend ging´s doch noch ein bisschen weiter.

Für die Deichsel (übrigens wieder nach Vorlage von "Seilbagger" und weiteren Mitgliedern hier im Forum) verwende ich Messing-Profile 5x5x5 mm, Messingrohr 4 mm, Gewindestange 3 mm und einen Stellring

Zuerst die U-Profile für die Aufnahme am Drehschemel gebohrt und im Schraubstock gleichzeitig gebogen.
Dann auf das Rohr geschoben und gleich verlötet.






Als Zugöse den Stellring auf die Gewindestange geschraubt und darüber das Messingrohr gelötet.
Den Stellring habe ich mit einem Kegelsenker bearbeitet, ich weiß aber noch gar nicht, wie groß oder eben klein so ein Zugmaul und der Bolzen sind.




Zugöse vor und nach dem Verlöten




- - - Aktualisiert - - -

Dann noch die Quertraverse gelötet, das Rohr herausgesägt und mal zur Probe am Drehschemel befestigt - passt.








Gruß
Tom

Hallo Thomas,


TOPP , die Deichsel ist super

Danke, finde ich auch.
Bis heute Morgen habe ich mich auch darüber gefreut - dann habe ich festgestellt, dass sie schief geworden ist
Mal sehen, vielleicht noch mal mit dem Brenner rüber und etwas richten...

Gruß
Tom

Hallo Tomi
Ein neuer Profi für Messing Arbeiten
Sehr schöne Arbeit ,gefällt mir gut wie du die Sache angehst
Bin gespannt wie es weiter geht.
Gruß Uwe

Hallo Uwe,

freue mich über das Interesse an meinem Baubericht.

Profi in Sachen Messingarbeiten??? - Da bin ich aber noch Meilen von entfernt...
Aber ich gebe mir Mühe und schaue selbst weiter fleißig in anderen Bauberichten vorbei und hole mir Input.

So, nun muss ich aber weiter berichten, ich möchte ja auch mal etwas fertigstellen...

Gruß
Tom

- - - Aktualisiert - - -

So, heute habe ich die Viertelkotflügel angebracht, hierfür habe ich 4 mm Messingrohr mit eingelöteter 3 mm Gewindestange verwendet.
Wird von hinten mit einer Mutter gesichert, scheint aber nicht so richtig zu halten.
Vielleicht versuche ich es später mit Ferderringen.





Eventuell verwende ich auch die anderen Halter (mal wieder gelötet), nur hierfür braucht man wieder mehr Schrauben und ich scheine nicht gerade bohren zu können


Gefällt mir aber eigentlich ganz gut, habe damit an meinem ersten Versuchsrahmen einen hinteren Kotflügel angeschraubt.




Dann hätte ich noch eine Frage: An die Kotflügel kann man ja noch Schmutzlappen montieren, werden die eigentlich innen oder außen aufgeschraubt?

Gruß
Tom

Hallo Tom,


es gibt beide Versionen, wobei mir persönlich die außen aufgesetzten besser gefallen, oben einen blanken Metallstreifen drauf.

Doch doch, der Uwe hat schon Recht: Lötprofi, eindeutig

Einen hab ich ja noch:
Auf einem Bild eines Wechselbrücken-Anhängers ist über der Vorderachse noch ein gerader Kotflügel vorhanden, diesen habe ich versucht nachzubauen.
Wieder aus Blech, mit einem Kanteisen und Gummihammer im Schraubstock gekloppt.

Habe ihn provisorisch mal angeklebt, sieht aber irgendwie komisch aus.
Aber einen ganzen Kotflügel mag ich vorne nicht leiden und den ganz langen nach hinten gezogenen sieht man auf der Straße kaum noch.

Nun ja, ich weiß sowieso noch gar nicht wo die Reise hingeht.











Bis später
Tom

- - - Aktualisiert - - -

Seilbagger schrieb:

Hallo Tom,


es gibt beide Versionen, wobei mir persönlich die außen aufgesetzten besser gefallen, oben einen blanken Metallstreifen drauf.

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Wolfgang,

danke für die schnelle Info, ich habe so etwas hier auch schon irgendwo gesehen.
Ist der Schmutzlappen, wenn er außen montiert ist dann so breit wie der Kotflügel und wird herumgezogen oder ist er gerade abgeschnitten?

Und der dünne Streifen wird geschraubt?
Müssen dann ja Miniaturschrauben sein, ich hab mit meinen großen Händen ja schon mit 1,6 mm Schrauben Probleme?!

Gruß
Tom

- - - Aktualisiert - - -

Ich benötige noch mal Hilfe: Wer kann mir bitte mal einen guten Tipp geben, wie ich so ein Alu-Profil kleben kann, also nur das Stück welches ich ausgesägt habe?
Habe es mit 2-Komponenten-Kleber für Metall mehrmals probiert, es hält aber überhaupt nicht.


Danke
Tom

Hallo, ich denke mit UHU Endfest müsste das doch halten.

zaubel schrieb:

Hallo, ich denke mit UHU Endfest müsste das doch halten.

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Hallo,

Das werde ich dann wohl mal ausprobieren.

Danke
Tom

Hallo,

jetzt mal eine Frage an die erfahrenen Lackierer hier: Muss ich eine Grundierung auf jeden Fall nass anschleifen?
Oder kann man den Lack aus der Dose so aufsprühen?

Ich habe die Anhängerdeichsel (Messing) schon mal probehalber grundiert (Grundierung extra auch für Metalle) und finde die Oberfläche eigentlich ausreichend glatt.
Also mit glatt meine ich, dass keine Unebenheiten mehr vorhanden sind.
Oder darf die Oberfläche gar nicht glatt sein damit der Lack überhaupt hält?


Gruß
Tom

Hallole aus dem Schwabenland

Zum Thema Lack kann ich leider keinen Beitrag leisten. Habe da gar keine Erfahrung. Das überlasse ich den Lack-Profis!!! (Steht mir aber auch noch bevor!!!)

Allerdings muss ich hier auch noch ein paar chen und verteilen.

Ich finde die Art der Umsetzung klasse. Macht richtig gut was her und Spaß beim lesen.

Weiter so und immer schön mit Bildern!!!

Ich komme bei meinen Vorhaben leider nicht wirklich weiter und bin aktuell nur am Lesen, da andere Projekte zuerst beendet werden müssen. Aber bald ....

Grüßle

Hallo Tom,

danke für die schnelle Info, ich habe so etwas hier auch schon irgendwo gesehen.
Ist der Schmutzlappen, wenn er außen montiert ist dann so breit wie der Kotflügel und wird herumgezogen oder ist er gerade abgeschnitten?

Meistens sind die gerade und etwas schmaler, also ohne die seitliche Wölbung der Kotflügel.

Die eingeschnittenen Falze der Rahmenträger kannst du entweder mit Uhu-Endfest verkleben (wie schon bereits erwähnt) oder du kloppst die vorsichtig mit dem Hammer bei. Innen kann man das auch mit Stabilit Express ausfüllen, das Teil muss ja eh nichts halten.

Zum Lackieren: wenn die Deichsel grundiert ist, brauchst du die eigentlich nicht mehr nass anschleifen. Grundierung hat eh schon eine raue Oberfläche auf der der Lack gut hält. Viel wichtiger ist, dass Grundierung und Lack zusammenpassen, also entweder beide auf Nitrobasis oder beide wasserverdünnbar, aber nicht beide Sorten zusammen. Und ich würde dafür nur "Seidenmatt" nehmen, keinen Hochglanzlack. Das sieht bei einem Nutzfahrzeug (gerade im Bereich Fahrgestell) nicht gut aus.

Hallo
Ich bin kein Profi was Lackierarbeiten angeht,aber Edelmetalle sind gar nicht so glatt wie man Glaubt,deshalb ist es ausreichend wenn man alles ein wenig anschleift und Grundiert.
Gruß Uwe

variant schrieb:

Hallo
Ich bin kein Profi was Lackierarbeiten angeht,aber Edelmetalle sind gar nicht so glatt wie man Glaubt,deshalb ist es ausreichend wenn man alles ein wenig anschleift und Grundiert.
Gruß Uwe

Zum Vergrößern anklicken....

und wer hat dann deine Büssings lackiert? Die sind doch topp