• Die Forumsregeln und Nutzungsbedingungen findet ihr in der Navbar unter Impressum !
    Bitte unbedingt beachten!
    Wie überall im Leben gibt es Spielregeln, so auch hier!
    Die Datenschutzerklärung zum DSGVO findet ihr ebenfalls in der Navbar unter Datenschutzerklärung !
    Hinweis nach DSGVO :
    Es ist hier keinerlei Angabe erforderlich. Alle Angaben in diesem Bereich sind öffentlich sichtbar und werden freiwillig gemacht. Mit einem Eintrag in diesem Bereich erkenne ich dieses an, und bestätige die Datenschutzerklärung zur DSGVO für das Forum gelesen zu haben.

    Danke

eindrehbarer Tieflöffel beim Seilbagger (Menck Studie 50er Jahre)

Seilbagger

Unterstützt neuen Softwarekauf 2023
VIP Unterstützt modelltruck.net 2024
Registriert
01.05.2004
Beiträge
4.740
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit bekam ich von einem Mitglied der IGhB (Interessengemeinschaft historische Baumaschinen) eine Skizze mit einer hochinteressanten Einrichtung, die ich bisher überhaupt nicht kannte. Die IGhB hat das alte Menck-Archiv vor dem Schredder gerettet und möchte dies der Nachwelt erhalten. Die Skizze stammt vom damaligen Menck-Chefkonstrukteur Kuehn und nahm sich des Problems an, dass beim Seilbagger der Tieflöffel konstruktionsbedingt nicht eingedreht werden kann und dann dabei bei lockerem steinigen Material die Hälfte wieder raus rieselt. Fotos sind keine bekannt, wahrscheinlich wurde das auch nie gebaut. Die recht grobe Skizze zeigt einen Typ M250 (80 Tonnen Gewicht) und vor allem die Seilführung, so wie der gute Mann sich das gedacht hat.

Normalerweise läuft das Hubseil über den A-Bock zur Spitze des Löffelstiels, dort um eine Rolle und wieder zurück zum A-Bock, wo es angeschlagen ist. In diesem Fall hier ist es nicht am A-Bock angeschlagen, sondern wird dort um eine zweite Rolle gelegt und läuft zum Lager, wo der Löffelstiel am Ausleger angelenkt ist. Dort geht es dann um eine seitliche Rolle runter zum Löffel und ist dort an einer Kurvenscheibe befestigt. Diese Kurvenscheibe ist drehfest mit dem Löffel verbunden. Wird nun der Ausleger angehoben, zerrt das Hubseil an der Kurvenscheibe und der Löffel wird dabei eingedreht.

Ich werde allerdings dazu keinen neuen Bagger bauen, sondern einen vorhandenen umrüsten. Beim bereits hier vorgestellten Typ M154 sind wohl die Lager der Haupttrommeln defekt und müssen ausgetauscht und dabei direkt verstärkt werden. Im Zuge dessen erhält der Bagger auch stärkere und besser passende Motoren. Die bisher verwendeten RB35:50 waren für den Greifer zwar passend, für den Schleppkübel aber zu schnell, die zuvor eingebauten RB35:100 für den Greifer zu langsam. Daher werde ich hier RB35:69 extra einbauen, die angeblich 100% mehr Leistung zu den normalen RB35 haben. Diese Motoren habe ich schon hier liegen.

Zum Abnehmen der Maße dient ein HO-Modell von Kibri. Eigentlich ist diese Modellausführung ein "fake", die Tieflöffelausrüstung für den M154 (ab 1961) war schon nicht mehr lieferbar. Das passt dann gut zu der wohl auch nicht gebauten Ausrüstung des eindrehbaren Tieflöffels. Die Proportionen des Modells scheinen mir aber bis auf den zu niedrigen A-Bock passend.

Löffel eindrehen.jpg

M154-801.JPG
 
Da freue ich mich schon drauf zu sehen wie du das umsetzt und ob's dann auch so funktioniert wie beschrieben.

:winker
Horst
 
Da freue ich mich schon drauf zu sehen wie du das umsetzt und ob's dann auch so funktioniert wie beschrieben.

:winker
Horst

ich verlasse mich da mal ganz entspannt auf den Herrn Kuehn. Der hatte noch mehr so Ideen.

Die Hamburger Firma Menck&Hambrock war im Baggerbau ab ca. 1910 einer der innovativsten Hersteller überhaupt, auch den ersten weltweit auf Raupen bauten die 1917. Allein wegen der geringen Größe der Firma konnte man gegen die großen amerikanischen Player wie Bucyrus, Marion oder NorthWest nicht wirklich bestehen, trotzdem waren zumindest die großen Steinbruchbagger weltweit im Einsatz. Auf Fotos der großen Erdbaustellen (Autobahn, Kanäle, etc.) der 1950er/1960er Jahre hierzulande sieht man fast nur Menck-Produkte. Auch die ersten hydraulischen Planiereinrichtungen für Raupenschlepper oder Schürfkübelraupen waren Menck.

Hier ist einer Baujahr 1941, der mit 71 Jahren bei Augsburg ein Gebäude zerlegt:

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Hallo Wolfgang,

interessanter Ansatz. Da bin ich schon sehr auf deine Umsetzung gespannt. Wird bestimmt wieder ein "Meisterwerk".

Viele Grüße

Matthias
 
Mit 71 Jahren auf dem Buckel, und immer noch im Einsatz. Ich möchte die aktuellen Bagger mal in 70 Jahren sehen. Da läuft nichts mehr. Aber das ist ja das Problem bei allen Fahrzeugbauern. Sie glauben, das die Ressourcen unseres Planeten für immer reichen, und deshalb die Fahrzeuge nur ein paar Jahre halten dürfen, damit immer mehr Profit gemacht werden kann. Dabei könnte man rein technologisch auch heute Fahrzeuge bauen, die für die Ewigkeit gemacht sein könnten. Schade.

Zu Deinem Projekt Wolfgang, ich bin echt gespannt, wie Du das umsetzt, und ob es dann so funktioniert, wie der Herr Kuehn es sich gedacht hat. :ok :winker
 
Das ist schön, das es noch Firmen gibt, die diese alte Technik pflegen und erhalten. :ok :winker
 
geht auch nur, wenn der Inhaber dahinter steht. Ein Inhaber von "altem Schrot und Korn", so wie früher eben. Der gute Mann sitzt ja auch selber mit an den Hebeln.
 
Mit 71 Jahren auf dem Buckel, und immer noch im Einsatz. Ich möchte die aktuellen Bagger mal in 70 Jahren sehen. Da läuft nichts mehr. Aber das ist ja das Problem bei allen Fahrzeugbauern. Sie glauben, das die Ressourcen unseres Planeten für immer reichen, und deshalb die Fahrzeuge nur ein paar Jahre halten dürfen, damit immer mehr Profit gemacht werden kann. Dabei könnte man rein technologisch auch heute Fahrzeuge bauen, die für die Ewigkeit gemacht sein könnten. Schade.
................................................:ok :winker

Ja Sven, die Firmen könnten so bauen, aber nicht lange.
Als Beispiel zu nennen ist hier die 1937 nach Langenfeld verlegte Firma Wilhag, Inhaber war Wilhelm Hagenkamp, die Raupenfahrzeuge, Bagger, Krane und Autokrane, zuletzt unter dem Namen MFL – Maschinenfabrik Langenfeld herstellte. Jetzt darfst du mal raten, warum sie Ende der 70er Jahre Konkurs anmelden musste.
Die Kräne und Autokräne hatten eine so hohe Qualität, das Militär und Feuerwehren die Kräne aus den 50er und 60er Jahren noch heute auf heue Fahrzeuge umbauen. Z.B. den MFL/Wilhag AK2025. Die gingen einfach nicht kaputt.
MFL konnte so irgendwann weder genug neue Kräne, noch Ersatzteile verkaufen. Das war das aus. Der Wirtschaftskreislauf ist darauf angewiesen, dass Sachen kaputt gehen, damit man neue verkaufen kann.
 
Hallo Wolfgang,

hier mal ein Link zu ganz tollen Bildern, der Historie von Hack Schwerlastservice von 1959 bis 1991
:maus
 
danke für den link, Winni

da war die Welt noch in Ordnung
 
Da steht nicht nur der ganze Hof voll davon, auch das Nebengelände gleicht einem Museum! ;)
Ist direkt an der A8 neben dem Burger King!

Ja, das ist schon ein Paradies dort

Kann man auch auf Google Earth sehen, alles was blau ist, ist Menck. Weitere stehen auf der Deponie oder sind im Einsatz

Luff.jpg
 
Ja Sven, die Firmen könnten so bauen, aber nicht lange.
Als Beispiel zu nennen ist hier die 1937 nach Langenfeld verlegte Firma Wilhag, Inhaber war Wilhelm Hagenkamp, die Raupenfahrzeuge, Bagger, Krane und Autokrane, zuletzt unter dem Namen MFL – Maschinenfabrik Langenfeld herstellte. Jetzt darfst du mal raten, warum sie Ende der 70er Jahre Konkurs anmelden musste.
Die Kräne und Autokräne hatten eine so hohe Qualität, das Militär und Feuerwehren die Kräne aus den 50er und 60er Jahren noch heute auf heue Fahrzeuge umbauen. Z.B. den MFL/Wilhag AK2025. Die gingen einfach nicht kaputt.
MFL konnte so irgendwann weder genug neue Kräne, noch Ersatzteile verkaufen. Das war das aus. Der Wirtschaftskreislauf ist darauf angewiesen, dass Sachen kaputt gehen, damit man neue verkaufen kann.

Hallo Winni
Ja, leider müssen die Firmen heute, in unserer Marktwirtschaft so bauen. Aber mal sehen wie lange noch. Unsere Ressourcen und noch viel viel früher wird uns unsere Natur die Grenzen dieser Art des Raubbaus aufzeigen, denke ich zumindest. :winker
 
Zitat von Seilbagger
Normalerweise läuft das Hubseil über den A-Bock zur Spitze des Löffelstiels, dort um eine Rolle und wieder zurück zum A-Bock, wo es angeschlagen ist. In diesem Fall hier ist es nicht am A-Bock angeschlagen, sondern wird dort um eine zweite Rolle gelegt und läuft zum Lager, wo der Löffelstiel am Ausleger angelenkt ist. Dort geht es dann um eine seitliche Rolle runter zum Löffel und ist dort an einer Kurvenscheibe befestigt. Diese Kurvenscheibe ist drehfest mit dem Löffel verbunden. Wird nun der Ausleger angehoben, zerrt das Hubseil an der Kurvenscheibe und der Löffel wird dabei eingedreht.

Hallo Wolfgang

Toll, dass du dieses Modell bauen willst. Dann verstehe ich die Seilführung bestimmt, denn aus der Beschreibung werde ich im Moment nicht schlau :frage :hfg
 
Hallo zusammen,

beim Betrieb mit dem neuen Greifer ist mir der Bagger in die Grube gefallen, da für richtig schwere Füllungen das Gegengewicht nicht ausreicht. Gleichzeitig werde ich die ganze Elektronik raus schmeißen und diese neu aufbauen. Der alte Maschinenrahmen war auch nicht so aufgebaut, dass er wartungsfreundlich bzgl. Motor/Lagerwechsel war und zudem benötigte alles zu viel Platz. Wie bereits im Anfangspost beschrieben, müssen sowieso auch stärkere Motoren rein und das große ständig drehende Zahnrad muss auch sein. Statt zu ändern, habe ich einfach komplett neu aufgebaut, diesmal auch mit wesentlich stabilerem Material. Die neuen Motoren sind Servonaut RB35/69.

Motorhalter und oberer Rollenbock sind jetzt fix am rechten Windenschild (gegenüber dem Fahrerstand) und einer durchgehenden Bodenplatte befestigt, das linke Windenschild kann nach Lösen von 3 Schrauben und des Trommellagers vorne einfach seitlich abgezogen werden. Das ist erheblich einfacher als dutzende Querverbindungen zu lösen. Gleichzeitig ist der Einbau der Motoren und das Einlegen der Rollenketten zum Antrieb der Trommeln viel einfacher. Im Maßstab 1:16 fehlen halt immer und überall ein paar Millimeter, daher müssen die Rollenketten innerhalb der Windenschilde laufen.

Im Fundus liegt auch noch eine 5 Kg schwere Eisenflachstange, diese passt in passende Teile zersägt (inkl. Fitnessprogramm) ins Heck des Baggers.

M154-714.jpg

M154-715.jpg

M154-716.jpg

M154-717.jpg

M154-718.jpg
 
Hallo zusammen,

inzwischen ist auch ein Foto aufgetaucht, das den M154 mit Tieflöffel zeigt. Laut Firmenprospekt wäre der gar nicht mehr lieferbar gewesen, was aber eigentlich etwas merkwürdig ist, da Hydraulikbagger zur Zeit der Markteinführung des M154 (1961) noch nicht sehr leistungsfähig waren. Der Scan des Fotos aus einer Werksausgabe zeigt eindeutig diesen Typ. Ebenso erkennbar ist, dass das Kibri-Modell im Bereich des vorderen Rollenbockes sehr freizügig erstellt ist. Dieses Teil reicht sehr weit hoch.

Der Ausleger des Tieflöffels ist nicht gekröpft, sondern gerade. Damit der Ausleger tief genug abgesenkt werden kann, ist zwischen Auslegeranlenkung am Maschinenrahmen und Lager des Auslegers eine Brücke eingebaut. Ohne diese käme der Ausleger abgesenkt mit den Ketten ins Gehege. Waagerecht gehalten wird die Brücke mit zwei Zugstangen, die oben am Rollenbock angelenkt sind. Den senkrecht stehenden Dreiecksrahmen musste ich etwas abweichend vom Foto erstellen, da oben wegen der Vorrichtung für den eindrehenden Löffel zwei Hubrollen benötigt werden statt nur einer. Den Menck typischen Torbogen habe ich auch tiefer gesetzt.

M154-Tieflöffel.jpg

M154-720.jpg

M154-719.jpg
 
Das mit dem reinfallen ist ja nun mal richtig dumm gelaufen. Da bewahrheitet sich das Sprichwort-Wer anderen eine Grube gräbt...;)
Aber du machst ja aus einen Nachteil gleich einen Vorteil. :ok

MfG Peter :winker
 
Servus Wolfgang,
coole Sache :like
und was mir auch gefällt ist dass das Foto in Wallsee-Mitterkirchen , einer Donau Staustufe in (Nieder-) Österreich entstanden ist ;)

:winker
 
Das mit dem reinfallen ist ja nun mal richtig dumm gelaufen. Da bewahrheitet sich das Sprichwort-Wer anderen eine Grube gräbt...;)
Aber du machst ja aus einen Nachteil gleich einen Vorteil. :ok

MfG Peter :winker

so gesehen ja, ich wollte das Teil schon seit längerem umbauen.
 
Servus Wolfgang,
coole Sache :like
und was mir auch gefällt ist dass das Foto in Wallsee-Mitterkirchen , einer Donau Staustufe in (Nieder-) Österreich entstanden ist ;)

:winker

das Foto ist wegen dem M154 mit dem Tieflöffel quasi eine Art blaue Mauritius. Das einzige bekannte bisher. Schon eigenartig, weil zu der Zeit bis Ende der 60er bei Großbaustellen so gut wie keine Hydraulikbagger mithalten konnten. Und gerade bei schwerem Boden mit Fels läuft mit Greifer oder Schleppschaufel nichts, da braucht man schon einen Tieflöffel. Auf dem Foto ist auch ein Felslöffel angebaut, erkennt man an der geraden Schneide. Normale Erdlöffel hatten (zumindest bei Menck) gerundete Böden und Schneiden.
 
Hallo Wolfgang,

schade, dass du den Absturz des Baggers nicht gefilmt hast. Hätte mit Sicherheit ein sehr realistisches Video ergeben, weil ja auch in echt solche Unfälle passieren. Glücklicherweise halten sich dann im Modellbau die Schäden in Grenzen, auch wenn es ärgerlich ist, aber du bist ja nicht zu Schaden gekommen.

Viele Grüße

Matthias
 
Hallo Wolfgang,

schade, dass du den Absturz des Baggers nicht gefilmt hast. Hätte mit Sicherheit ein sehr realistisches Video ergeben, weil ja auch in echt solche Unfälle passieren. Glücklicherweise halten sich dann im Modellbau die Schäden in Grenzen, auch wenn es ärgerlich ist, aber du bist ja nicht zu Schaden gekommen.

Viele Grüße

Matthias

Hallo Mathias,

doch, hatte ich gefilmt:

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.

Der einzige Schaden war das zerdrückte Ausstellfenster vorne
 

Servonaut
Zurück
Oben Unten