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Eigenbau Scania P 500 6x6 New Generation Schwerlastzugmaschine, ca. 1:13,2 (Tamiya- Maßstab)

Bastl

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19.10.2007
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Hallo zusammen,

ich habe vor, neben meinem Krupp eine Scania P 500 6x6 NG Schwerlastzugmaschine aufzubauen. Sie soll zudem geländetauglich sein was eine Höherlegung des Fahrwerks voraussetzt.
Ein Vorbild habe ich nicht gefunden und das ist auch gut so, ich baue wie ich will, ohne Rücksicht auf Originalität.

Hintergrund:
Die meisten Teile hat mir ein verstorbener Freund hinterlassen, der im Tamiya- Maßstab gebaut hat. Es ist zwar nicht mein LKW- Maßstab, aber die vielen Teile, vor allem von Scania, haben dann letztendlich den Plan zum Bau der P 500 reifen lassen.

Es kommen Teile von diversen Herstellern zum Einsatz und auch der Eigenbau kommt nicht ganz zu kurz. Und ich werde nach sichten aller Teile auch einiges an den Baukastenteilen ändern bzw. anpassen.

Vorgabe:
So robust wie möglich dabei möglichst detailliert, wobei die Funktionalität absolute Priorität hat.
Wenig Zukauf durch Verwendung der Teile meines Freundes und Teilen die in meiner Restekiste schlummern.

Zugekauft habe ich trotzdem folgendes:
Die Reifen und die Längsholme des Rahmens. Gewählt habe ich das Lesu- Rahmenprofil 3-Achs Medium lang (Lesu L-104).
Das Fahrerhaus von XC Raid Rally habe ich mir über Modellbau- Hetzler bestellt.

Die selbstsperrenden Achsen von Veroma stammen von einem aufgegebenen Projekt von mir.

Nun geht’s aber los. Wie bei meinen Bauberichten üblich berichte ich so detailliert wie nötig. Und wenn einer nur Bilder gucken will, sollten diese möglichst selbsterklärend sein.

Zuerst habe ich die Achsen lt. Beschreibung zusammengeschraubt und die Felgen mit Reifen montiert.
Vorderachse mit Felgenteilen:
1 Achsen1.jpg

Zweite hintere Antriebsachse mit Felgenteilen:
2 Achsen2.jpg

3 Achsen3.jpg

4 Achsen4.jpg

Weiter ging es mit dem Zusammenschrauben des Schwerlasthecks. Ich ersetzte die Linsenkopfschrauben mit Innensechskant durch Edelstahlmodellbauschrauben mit flachem Kopf. Das sieht originaler und besser aus und das werde ich auch so auch bei allen anderen (sichtbaren) Bereichen ändern, im Bild rechts.
Die vordere Rahmentraverse stammt lt. meinen Recherchen offensichtlich vom Tamyia MB Arocs, im Bild links. Ob sie allerdings wirklich passt, muss sich noch zeigen.
5 HeckFronttraverse1.jpg

6 Hecktraverse1.jpg

Die Traversen und die ersten Teile der Pendelei wurden verschraubt.
7 RahmenTraversenVerschraubt1.jpg

8 RahmenTraversenVerschraubt2.jpg

Weiter ging es mit der Pendelfederung für Baustellenfahrgestelle, das Fahrwerk wird dadurch ca. 9mm höher gelegt.
9 BausatzPendelfeder1.jpg

Ich baute alles zusammen legte das Chassis auf den Rücken und testete die Beweglichkeit.
Hier störte mich doch einiges und ich fand Optimierungsbedarf.
Das heißt nicht, dass die Pendelei nicht gut funktioniert, aber ich werde einiges ändern um den Pendelweg zu erhöhen und die Pendelei beweglicher/ausgleichender zu machen.

Durch die flache Lage der Kugelgelenke der oberen gekrümmten Längslenker war mir der Pendelweg zu stark eingeschränkt.
10 LängslenkerOben1.jpg

Also besserte ich nach und baute mir neue obere Längslenker mit neuen Lagerungen. Die Krümmung braucht es nicht, sie hat mir auch nicht gefallen.


Neue Halter der oberen Längslenker für stehende Kugelköpfe. Im Bild oben mit U-Halter für die Achsen, unten für die Traverse.
11 LängslenkerhalterOben1.jpg

Fertige Halter für die Achsen.
12 LängslenkerhalterObenAchsen1.jpg

Auf den Veroma- Achsen befindet sich zentral die Befestigungsmöglichkeit für die Lenker, eine viereckige Erhöhung mit innenliegender M3-Vierkantmutter.
13 BefestigungspunktAchsen1.jpg

Das U- Profil umschließt sauber die beiden Flanken der viereckigen Erhöhung, eine Verdrehung wird sicher verhindert. Zudem erhöht das U- Profil den Befestigungspunkt, was dazu führt, dass die oberen und unteren Längslenker sauber parallel verlaufen.
14 LängslenkerhalterAufAchsen1.jpg

Die neuen oberen Lenker im Vergleich.
15 LängslenkerNeu1.jpg

So, der Anfang ist gemacht. Zurzeit plane ich die Befestigungsmöglichkeiten der oberen Längslenker an der Traverse.
 
Hallo Rainer,

deine Lesu Breitreifen, wie breit ist die Lauffläche?
 
Hallo Bert,

25 mm Laufflächenbreite
 
Hallo Rainer,
tolle Arbeit, aber ich denke das es einen Grund hat warum die Pendelei oben immer mit Dreieckslenkern abgestützt wird und nicht mit Längslenkern, die gibt es immer nur unten.
Ich denke das Deine Längslenker oben bei vollem einfedern und verschränken entweder abreissen oder den Weg beschränken da sie erforderliche Verdrehbewegung nicht mitmachen können.
 
Hallo Karlheinz,

da scheint ein Mißverständnis vorzuliegen oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Ich baue auch Dreiecklenker, aber eben aus zwei einzelnen Längslenkern, aber mit senkrecht stehenden Kugelköpfen.
Es ist umgekehrt: meine Lenker machen einen wesentlich größeren Pendelweg und eine mindestens gleich große Drehbewegung mit wie der Bausatz-V-Lenker mit seinen liegenden Kugelköpfen.
Der Schwachpunkt ist eindeutig die im Kunststoffachsgehäuse eingelassene Vierkantmutter. Die reißt als erstes aus dem Kunststoff bei extremer Belastung. Und da ist die hohe Beweglichkeit durch meine beiden oberen Längslenker von Vorteil.
 
Hallo Rainer,

tolles Projekt, da bleibe ich dran.

Viele Grüße,

Matthias
 
Hallo Rainer,

OK mit senkrecht stehende Kugelköpfen wird es gehen, ich denke aber trotzdem das der Verzicht auf die mittige Lagerung am Achskopf die seitliche Verdrehung der Achsen gegeneinander einschränken wird, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Wenn Du fertig bist können wir ja mal vergleichen, ich habe die Lesu Pendelei, ebenfalls mit 9mm Erhöhung, aber mit Lesu Achsen verbaut. In Verbindung mit meinem Eigenbau Rahmen musste ich den Weg etwas beschränken da es ansonsten bei vollem Ausschlag die Kardanwelle zwischen den beiden Hinterachsen auseinander gezogen hat, die auch nicht länger zu machen ist, da sie sonst im normalen Zustand voll zusammen ist und die Bewegungen behindert.
 
Hallo Rainer,
tolle Arbeit, aber ich denke das es einen Grund hat warum die Pendelei oben immer mit Dreieckslenkern abgestützt wird und nicht mit Längslenkern, die gibt es immer nur unten.
Ich denke das Deine Längslenker oben bei vollem einfedern und verschränken entweder abreissen oder den Weg beschränken da sie erforderliche Verdrehbewegung nicht mitmachen können.

Hallo Karlheinz

Da bist Du ausnahmsweise mal nicht vollständig informiert. Scania nutzt bei der Pendelfederung der mechanisch gefederten Hinterachse sogar nur einen Längslenker. Selbst bei den aktuellen P und G Modellen. So wie die, die ich in meinen Scania eingebaut habe. Siehe meinen Baubericht. Die seitliche Führung der Hinterachsen übernehmen die Blattfederpackete.


Ansonsten kann ich nur sagen, gefällt mir, was ich bis jetzt sehe, in Deinem Baubericht, und bin auf weiteres gespannt. Weiter so, Rainer
 
Hallo Sven,
da hast Du Recht, ich kenne mich nur mit MB und MAN aus, klar kommt auch ab und an mal ein Scania, und jetzt wo ich Deine Bilder gesehen habe kommt mir das bekannt vor. Aber auch bei Dir sitzt der eine Oberlenker in der Mitte.
Bei Strassenfahrzeugen geht das bestimmt aber wie sollen sich die Achsen im Gelände damit gegenseitig verschränken, minimal ja soweit Die beiden Gummilager das gestatten.
 
Da kann ich Dich beruhigen, Karlheinz. Die Verschränkung meiner Achsen funktioniert einwandfrei. Hatte bisher keine Probleme. Ein Gummilager musste ich bisher ersetzen. Ist halt wie im Original. :winker
 
Wow, was für eine Resonanz, dabei gibt's kaum was zu sehen.
Ich möchte hier nochmals folgendes betonen:
Ich baue nicht scale und es gibt kein Vorbild.
Basis sind die vorhandenen Teile.
Ob meine Optimierung der Pendelei was wird, weiß ich dann, wenn ich sie umgebaut habe. Das kann genauso in die Hose gehen. Es ist zudem keine Kritik am Bausatz, siehe Zitat aus meinem Eröffnungsthreat.
...
Das heißt nicht, dass die Pendelei nicht gut funktioniert, aber ich werde einiges ändern um den Pendelweg zu erhöhen und die Pendelei beweglicher/ausgleichender zu machen.
...
Solche Optimierungsversuche werden sich durch den ganzen Bericht ziehen und sie sollen die Qualität der Bausätze/Bauteile nicht in Frage stellen.
 
Hallo Miteinander,

weiter geht’s mit der Optimierung des Pendelachsaggregates.

Für die Befestigung der oberen Längslenker an der Traverse stellte ich U- Profil- Abschnitte her. Die Seite mit der aufgelöteten Verdickung enthält ein M2- Gewinde.
16 HalterLängslenkerTraverse1.jpg

Um eine möglichst große Breite der Befestigungspunkte zu erhalten schnitt ich dreieckige Ausschnitte in das Rahmenprofil. Somit passten auch die Befestigungsbohrungen der Halter zu den in der Traverse bereits enthaltenen M2- Gewinde ohne mit dem Rahmen zu kollidieren. Zudem wurden die Halter zusätzlich verklebt.
17 VSchnittRahmen1.jpg

18 HalterLängslenkerTraverse2.jpg

Nächster Verbesserungspunkt vor der endgültigen Montage des Pendelaggregates: Die Lagerung der unteren Längslenker an den Achsen.
Die Beweglichkeit ist auch hier eingeschränkt.
19 LängslenkerAnstoß1.jpg

20 LängslenkerAnstoß2.jpg

Lösung: Ich sägte und feilte die schmale Seite der Halter bündig zur Befestigungserhöhung mit dem M2- Gewinde.
21 HalterSchmalFeilen1.jpg

22 HalterSchmalFeilen2.jpg

Beim verschrauben der Halter und der Platten mit den Veroma- Achsen stellte sich ein weiteres Problem ein: Die Platten lagen schräg auf, weil sie auf einer Seite über der Erhöhung der Achsverschraubungen zum Liegen kamen. Also entweder Platten kürzen oder unterlegen. Ich entschied mich erst mal 0,5mm- Scheiben unter zu legen.
23 ScheibenPlattenausgleich1.jpg

Ergebnis meiner Modifikationen:
Statt ca. 2,5cm maximale mögliche Höhendifferenz zwischen beiden Hinterachsen unbelastet ist nun ein Durchpendeln der Achsen bis zum Anschlag am Rahmen möglich. D. h., mindestens 5,5cm Höhenunterschied zwischen beiden Achsen sind ohne Einschränkungen bzw. ohne Verschränkungen/Verwindungen des Rahmens und/oder seitliches Ausweichen der Achsen sind möglich.

Eines möchte ich nicht verschweigen: Durch die extreme und unreelle Verschränkung muss ich eine Begrenzung einbauen, sonst fallen die längenverschiebbaren Kardanwellen auseinander.
24 AchsenNachModifikation1.jpg

Dann baute ich das Pendelachsaggregat fertig.
25 PendelaggregatFertig1.jpg

Mit Kardanwelle, die minimal länger sein könnte, aber die hatte ich nun mal in der Restekiste.
26 PendelaggregatFertigKardan1.jpg

27 PendelaggregatFertigKardan2.jpg

Eine weitere Modifikation:
Die Pendelfeder hat eine schick aussehende Drehlagerung aus Messing. Dazu gefielen mir die M2- Sicherungsmuttern/die Federbefestigung gar nicht. Das musste ich einfach umbauen.
Pendelfeder vor Umbau:
28 PendelfederVorUmbau1.jpg

Für den Herzbolzen stellte ich eine abschließende Verschraubung aus Messing mit M2- Innengewinde her. Mit einem 1mm- Zentrierbohrer setzte ich 8 Vertiefungen, da hat mich zugegebenermaßen der Teufel geritten, aber es musste einfach sein.
Die Ähnlichkeit mit dem Drehlager ist beabsichtigt.
29 VerschraubungHerzbolzen1.jpg

Oben die umgebaute Pendelfeder, unten vorher, dazwischen die Umbauteile. Vor allem die Gewinde auf dem 2mm- Federstahldraht machten mir Probleme und gelangen nicht 100- prozentig sauber.
Die Ösen der beiden oberen Federblätter für die Schraubenführung flexte ich weg.
30 PendelfederVorherNachher1.jpg

Die beiden fertigen Pendelfedern.
31 PendelfedernNachUmbau1.jpg

Das komplette Pendelaggregat ist eingebaut.
32 PendelfederAchsenEingebaut1.jpg

33 PendelfederAchsenEingebau2.jpg

Das war’s mal wieder.
Als nächstes mache ich mich erst mal an die Vorderachsaufhängung, denn für die weitere Optimierung der Pendelei muss ich mir noch was einfallen lassen, weil einiges noch nicht so funktioniert wie ich das gerne hätte.
 
Servus alle zusammen,

weiter ging es mit der Vorderachsaufhängung und Federpaket dazu. Hier übernahm ich alles aus dem Bausatz ohne Änderung. Durch das Fahrerhaus und die Reifen würde man Änderungen eh nicht erkennen. Lediglich die Linsenkopfschrauben mit Innensechskant ersetzte ich wieder durch Edelstahlmodellbauschrauben mit flachem Kopf.
34 BausatzVorderachsfeder1.jpg

35 VorderachsfederAchseEingebaut1.jpg

Als nächstes suchte ich die passende Stelle für den Unterflurantrieb mit Verteilgetriebe von Servonaut, dem Getriebemotor VTG450.
Ob der wirklich zum Einsatz kommt kann ich noch nicht sagen. Denn die Geräuschkulisse gegenüber meinen bisherigen Antrieben und persönlichen Favoriten, dem Faulhaber 2657W012CR, ist doch etwas lauter.
Für den Getriebemotor bohrte ich vier Bohrungen unter den Rahmen und schnitt M3-Gewinde. Dann baute ich die Antriebseinheit direkt hinter die Vorderachse mit Kardanwellen ein.
36 UnterflurantriebEingebaut1.jpg

37 UnterflurantriebEingebaut2.jpg

Das hat den Vorteil, dass nichts über dem Rahmen stört, unterhalb ist genügend Platz aufgrund des höhergelegten Fahrgestells vorhanden. Zudem verlaufen die Kardanwellen in flachen Winkeln.
Es müsste zwar nicht sein, aber ich werde die vordere Kardanwelle noch 180° drehen damit der Abstand zum Motor größer wird.
38 UnterflurantriebEingebaut3.jpg

Ich ließ den Antriebsstrang laufen und siehe da, welch eine angenehme Überraschung: von wegen laut, zwar nicht ganz so leise wie mit Faulhabermotor, aber ein angenehm samtig weicher Lauf, klasse. Und weil ich gerade dabei war, ließ ich das Ganze den Abend über bei kleiner Spannung einlaufen.

Testhalber auf die Räder gestellt:
39 FahrgestellMitRäder1.jpg

40 FahrgestellMitRäder2.jpg

Eines stört mich gewaltig, weil es voraussichtlich von oben einsehbar ist: der nicht gerade vorbildliche hintere Getriebeausgang und der deutliche Abstand der Kardanwelle zum Getriebe. Da werde ich bei Gelegenheit etwas manipulieren.
41 GetriebeausgangHinten1.jpg

Und ein von mir erwartetes Problem tritt auf: Die nun mögliche extreme Verschränkung muss ich begrenzen, weil, wenn ich das Fahrgestell hebe oder die Achsen zu stark pendeln, die Achsen nach unten wegklappen und die verschiebbare Kardanwelle zum Getriebe auseinanderfällt. Überraschenderweise macht die kurze Kardanwelle zwischen den Hinterachsen das problemlos mit.
42 AchsenKlappenZusammen1.jpg

Mit Reifen sieht das so aus :devil:
43 AchsenKlappenZusammen2.jpg

Das heißt, dass ich mich als nächstes an die Lösung dieses Problems machen werde: Neue Federauflagen, die die Federpakete auf der Auflage halten, müssen her.
 
Mittel gegen solch extremes Auspendeln

Servus,... schöne Arbeit! Für die Lesu/Rigid-Achsen gibt es Teile über der Achse, da wo die Federblätter aufliegen ein Plättchen mit Ringöse. Nennt sich Blattfederführung und Martin Schöner von SCM hat die unter X-8999 . Ich verwende die, weil es nervt, dass beim Anheben des Modells die Achsen runterfallen.
Hab auch schon mal aus dem Messing-Lochplättchen eines Schnellhefters, solches gekantet , war aber nicht zufrieden, weil das leicht am 90grad Knick bricht.
Wenn die Gelenkwellen, mal alle fix montiert sind, ist es nicht mehr so schlimm, aber damit hättest Du eine ganz gute Federnführung, auch beim Anheben.
Was ich mir auch denke, die Kinematk der oberen und unteren Längslenker sollten gleich lang sei, denn sonst kippen dir die Kardanachsen weg, und das ist ungut für die Drehübertragung- es wird dann leider ungleichförmig.

Andere Möglichkeit:
Am echten LKW hat man bei Kranfahrzeugen, oder Betonpumpen sog. Achsfangseile vom Rahmen an die Achse, damit die mit Stützbeinen angehobenen Fahrgestellrahmen - die (oft luftgefederten) Achsen nicht runterfallen.
 
Hallo Rainer,
die Begrenzung des Pendelwegs mittels sogenannten Achsfangseilen funktioniert auch beim Modell, ich habe das damals bei meinem Magirus Uranus auch realisiert obwohl der Pendelwegs nicht so extrem war wie hier.
Dein Pendelweg ist auch unrealistisch, das kannst Du vielleicht bei einem Rockcrawler gebrauchen nur kämen dann da Federbeine statt Blattfedern zur Anwendung weil die den Ausfederweg automatisch begrenzen.
Wobei das mit den Stoßdämpfer natürlich auch bei Dir ginge, eventuell als Fangseilgehäuse indem Du die Kolbenstangen durch Stahlseile ersetzt die durch die Feder gespannt werden, also genau umgekehrt wie beim Dämpfer wo die Feder komprimiert wird.
 
:thx allen Likern

:thx auch an Christian und Karlheinz für eure Hinweise und Tips.:ok

Ich baue ja nicht scale, wie ich geschrieben habe. Ursprünglich wollte ich die Pendelei einfach einbauen, fertig.
Dann habe ich mich aber näher mit ihr beschäftigt und bin auf Verbesserungspotential gestoßen. Und so kam eins zum anderen und wo ich jetzt schon dabei bin, möchte ich mich an die Grenzen des machbaren herantasten.
Der erreichbare Pendelfederweg ist für eine Schwerlastzugmaschine vollkommen übertrieben, das stimmt schon, auch wenn sie ins Gelände soll. Andererseits fahre ich im Garten auf Wegen die im Maßstab 1:1 eigentlich nur Crawler bewältigen würden.

Das wird ein Ausnahmemodell von mir und auch das einzige bleiben. Und ich werde versuchen hier noch einiges umzusetzen, was manchen sicherlich die Haare raufen lässt oder Kopfschütteln verursachen wird, so vermute ich zumindest, wenn ich an das was nach der Pendelei folgt denke.

Modellbau kennt keine Grenzen und Einschränkungen und ich versuche mit dem Scania einiges anders zu machen.

PS: die Pendelei habe ich im Griff, ein Update kommt in Kürze.
 
Hallo Zusammen,

weiter ging es mit dem Bau neuer Federauflagen, die den Pendelweg begrenzen.

Links die Federauflage aus dem Pendelfederbausatz mit den Scheiben die ich unterlegen musste. Rechts die aus Alu- U- Profil hergestellten Auflagen mit den obenliegenden Schrauben, die die Federn auf den Achsen halten. Die Unterlegscheiben ersetzte ich durch ein Messingflachprofil.
44 FederauflagenNeu1.jpg

Fertig montiert:
45 FederauflagenMontiert1.jpg

Und so sieht das jetzt aus, die Federn bleiben auf den Achsen und der Federweg ist beschränkt. Die Achsen stoßen bei vollem Pendelweg fast am Rahmen an.
Der Federweg (Höhendifferenz der beiden Achsen) ist nun auf ca. 4,5 cm beschränkt, wenn alle Räder noch Bodenkontakt haben sollen.
46 AchsenFindenHalt1.jpg

47 AchsenFindenHalt2.jpg

Versuchsaufbauten mit Vierkanthölzer 44mm x 44mm:
Alle Räder sollen auf dem Boden bleiben, obwohl nur das Gewicht von Rahmen und Antrieb vorhanden ist.

Ein Rad unterlegt.
48 PendeleiUmbauFertig1.jpg

49 PendeleiUmbauFertig2.jpg

Gleichmäßiger Achsenpendel:
50 PendeleiUmauFertig3.jpg

Beide längenverschiebbare Kardanwellen haben noch einen stabilen Kraftschluss.
51 PendeleiUmauFertig4.jpg

Hardcore: Achsen gegensinnig maximal verschränkt, ohne dass ein Rad in der Luft hängt:
52 PendeleiUmauFertig5.jpg

53 PendeleiUmauFertig6.jpg

Mein Ziel, das Pendelachsaggregat auf höhere Beweglichkeit und größerem Federweg umzubauen, habe ich denke ich erreicht. Jedenfalls reicht die Achsverschränkung für heftigeres Gelände.
Ich vermute, dass mit dem Gewicht des Fahrerhauses, der Anbauteile und der Elektronik sogar noch etwas mehr möglich ist. Die Grenze ist aber erst dann erreicht, wenn eine längenverschiebbare Kardanwelle auseinander fällt.

Das war’s mit der Optimierung des Pendelaggregats.
 
Topp Arbeit, Rainer. Absolut sauber und gut umgesetzt. Gefällt mir richtig sehr gut. :ok :winker
 
Sieht gut aus ! :ok

Liebe Grüsse, Charlotte.:winker
 
:thx Charlotte und Sven und allen Likern

Leider muss ich euch beim nächsten Update unter anderem nochmals mit zwei Verbesserungen an der Pendelei nerven. Eine weitere kleinere Optimierung habe ich gefunden und meine Federauflagen haben sich beim intensiven testen als verbesserungswürdig herausgestellt.
Zurzeit bin ich aber noch an der Anlenkung der Vorderachse, ich habe dafür eine etwas andere Lösung vorgesehen.

Last euch überraschen, bis demnächst.
 
Hallo zusammen,

ich muss euch leider, wie schon gesagt, nochmals mit den Optimierungen der Pendelei belästigen.
Bei größerer gegensinniger Verschränkung stoßen die unteren Längslenker an den Halter an, obwohl der bereits abgefeilt wurde.
54 Längslenkeranstoß10.jpg

Die einfache Lösung: eine zusätzliche Mutter zwischen Kugelkopf und Halter verschafft dem Längslenker zusätzliche Bewegungsfreiheit.
55 LängslenkeranstoßBeseitigt10.jpg

Außerdem stellte sich meine neuen Federauflagen als Hindernis dar, weil sie den Pendelweg für die zweite Hinterachse zu früh einschränken. Gleichzeitig darf die erste Hinterachse nur so weit nach unten pendeln, dass die längenverschiebbare Kardanwelle nicht auseinanderfällt.
Grund ist der hohe Kardaneingang der ersten Achse.
Also neu bauen und diesmal je Achse getrennt einstellbar.
Die neuen Auflagen besitzen einen deutlich höheren Quersteg als Anschlag für die Federn. Durch aufgeschobene Messingröhrchen mit unterschiedlichem Durchmesser kann nun der Federweg achsspezifisch eingestellt werden. Rechts im Bild eine alte Federauflage.
55.1 FederauflagenNeuNeu1.jpg

55.2 FederauflagenNeuNeu2.jpg

55.3 FederauflagenNeuNeu3.jpg

Das war’s endgültig mit dem Umbau des Pendelachsaggregates. Lange genug habe ich euch damit genervt.

Weiter ging es mit der Anlenkung der Vorderachse.
Die vorbildähnliche Anlenkung mit dem langen seitlichen Hebel, die ich in verschiedenen Bauberichten gesehen habe werde ich nicht umsetzen.
Die Veroma- Achsen sind durch ihre Bauweise prädestiniert, das Lenkservo auf der Achse zu montieren und sie direkt anzusteuern. Hebelwirkungen in Längsrichtung und zusätzliches Spiel durch Umlenkhebel werden verhindert, die Kraft wirkt direkt auf die Lenkschenkel. Vorbild hin und her, das sieht hinterher eh keiner.

Zuerst feilte ich die viereckige Erhöhung für die Lenkerbefestigung auf dem Achsgehäuse plan.
56 VorderachsgehäuseUmbau2.jpg

57 VorderachsgehäuseUmbau3.jpg

Dann sägte ich einem Hitec- Servo die Befestigungsstege weg und verlegte den Kabeleingang nach unten. Die alte Öffnung verschloss ich mit einem Stückchen ABS und verklebte alles mit Loctite 480, einem flexiblen schwarzen Sekundenkleber.
58 Servoumbau1.jpg

59 Servoumbau2.jpg

Die ersten Teile der Servohalterung entstehen.
60 ServohalterTeile1.jpg

Die L- Stege für die Befestigung an der Achse verlötete ich zuerst. Die drei oberen mittleren Schrauben auf beiden Seiten des Achsgehäuses dienen als Halterbefestigung. Wegen der Sacklöcher der Achsgehäuse und die schräge der Gehäusedeckel musste ich Abstandhalter anlöten. Ein Steg muss noch an den hoch gesetzten Achsausgang angepasst werden.
61 ServohalterBau1.jpg

Dann wurden alle Teile der Servohalterung verlötet. Die bereits verlöteten Abstandhalter sicherte ich vorher mit Schrauben.
62 ServohalterBau2.jpg

Blick auf die leicht schräg vorgespannten L- Profile mit je drei M3- Gewinden.
63 ServohalterBau3.jpg

Mit der Vorderachse verschraubt.
64 ServohalterVerschraubt1.jpg

65 ServohalterVerschraubt2.jpg

Als letztes stellte ich die Lenkstange her. Sie besteht aus 2 Kugelköpfen die mit einer M3- Gewindestangen verbunden sind die in einem 4mm- Messingrohr mit 3mm Innendurchmesser geführt ist.
66 AnlenkstangeEinzelteile1.jpg

Nun schob ich das Servo in die Halterung ein. Es sitzt bereits stramm. Trotzdem kann es mit bis zu sechs Schrauben durch die angelöteten leicht schräg vorgespannten L- Profile mit leichtem Druck gesichert werden. Die Lenkstange wurde verschraubt.
67 AnlenkungFertig1.jpg

68 AnlenkungFertig2.jpg

69 AnlenkungFertigEingebaut1.jpg

70 AnlenkungFertigEingebaut2.jpg

Das war’s wieder mal.
Als nächstes muss ich mit überlegen wie ich das mit den Kotflügeln mache, denn die müssen ja Platz für die möglichen großen Pendelwege bieten.
 
Hallo Miteinander,

mit der Optimierung der Pendelfederung habe ich mir ein neues Problem geschaffen, die Kotflügel. Diese müsste ich widernatürlich hoch bauen, damit ich den Pendelweg bei Bedarf auch nutzen kann.
Weglassen? Gefällt mir nicht wirklich.
Nur senkrechte Kotbleche vor und hinter den Reifen, naja, auch nicht mein Ding.
Nach einigem überlegen und probieren war meine Lösung: bewegliche Kotflügel.

Ob das in der Realität genehmigt würde? Egal, mein Scania bekommt eine Sondergenehmigung :cool.

Wegen der Pendelfeder geht es eng zu und die Mechanik soll deswegen filigran aber doch stabil ausfallen und zusätzlich dreidimensional einstellbar sein.

Die unter die Pendelfederauflage unterlegte 1mm- Platte wurde neu und länger gebaut mit einer 4mm- Bohrung in der Verlängerung. Ein außermittig über Nuten zusammengelöteter T- Träger mit eingeklebter 4mm- Stahlgewindestange stellt das Grundelement dar. Über die 4mm- Gewindestange kann die Höhe eingestellt werden, über die ovalen Löcher im oberen Trägerbereich kann man die Kotflügel einstellen, der Länge nach und auch den Abstand zum Rahmen.
71 Kotflügelhalter1.jpg

72 Kotflügelhalter2.jpg

Über eine Keramiklöthilfeplatte exakt im 90°- Winkel verlötet:
73 KotflügelhalterVerlötet1.jpg

Alle Halter verlötet mit eingeklebten M4- Gewindestangenabschnitten
74 KotflügelhalterMitGewinde1.jpg

Fertiger Kotflügelhalter, Vorderseite.
75 KotflügelhalterFertig1.jpg

Rückseite:
76 KotflügelhalterFertig2.jpg

Weil die Muttern bei den ersten Pendelversuchen am Rahmen aneckten habe ich die Querträger an den Enden auf 2mm heruntergefeilt.
77 KotflügelhalterOptimiert1.jpg

Im Fundus meines Freundes fand ich Edelstahlstreifen mit M1,2- Sechskantschrauben. Nach kurzer Suche bei Thicon, für was die sind, fand ich sie im Shop. Mit ihnen kann man die Tamiya- Kotflügel veredeln.
78 KotflügelstreifenEdelstahl1.jpg

Das Ergebnis:
79 KotflügelVeredelt1.jpg

Dann bohrte ich 3mm- Bohrungen in die Oberteile der Kotflügel und verklebte die Halter mit Loctite 480.
80 KotflügelhalterVerklebt1.jpg

Die Befestigungsstreben über die unteren äußeren Kotflügelteile am Rahmen befestigt werden entfernte ich.
Vorher -nachher
81 UntereKotflügelBearbeiten1.jpg

Die Teile der Kotflügel zwischen diesen bearbeitete ich ähnlich, musste sie aber zusätzlich kürzen, damit sie sich nicht beim Pendeln verhaken.
82 ZwischenkotflügelBearbeiten1.jpg

Endlich konnte ich alles verschrauben und einstellen.
83 KotflügelhalterMontiert1.jpg

So sieht das dann von oben aus. Mit Lack, denke ich, fällt das nicht groß auf.
84 KotflügelMontiert1.jpg

Seitliche Ansicht.
85 Ansichten1.jpg

Anschließend testete ich den Federweg, alles ok, wie ich gehofft hatte.
86 Ansichten2.jpg

87 Ansichten3.jpg

88 Ansichten4.jpg

Der Bau der beweglichen Kotflügel hat mich auch wegen einiger Fehlversuche viel Zeit gekostet. Letztendlich hat mich das Ergebnis aber bestätigt.
Einfach mal anders gebaut :hfg
 
Sehr gute Arbeit, Rainer. Wüßte jetzt nicht, warum das so nicht genehmigungsfähig sein sollte. Bei Traktoren bewegen die sich auch mit. Wichtig ist, das die Radabdeckung ausreichend ist. Mach weiter so. Ich finde Deine unkonventionellen Lösungen toll. :ok :winker
 
Moin Rainer
Top Arbeit ,eine Frage hätte ich noch , ist der Pendelweg der Feder an der Hinterachse nicht etwa zu groß ?
In 1zu1 Maßstab habe das noch nicht gesehen.
Bleibe aber dran und verfolge das weiter.


Gruß Elmar:trucker
 
Danke euch allen :prost

....ist der Pendelweg der Feder an der Hinterachse nicht etwa zu groß ?
In 1zu1 Maßstab habe das noch nicht gesehen...
Hallo Elmar,
es war auch meine Absicht, alles aus dem Pendelaggregat herauszuholen was möglich ist, auch wenn's das in 1:1 wahrscheinlich nur im Truck-Trail gibt oder bei geländegängigen Trucks mit Schraubenfeder und Einzelbereifung.
 

Servonaut
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