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Krupp Titan S80, 3achs-Zugmaschine, Eigenbau, 1:16

Bastl

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19.10.2007
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2.390
Hallo Zusammen,

ich möchte euch meine neue Langzeitbaustelle vorstellen. Langzeit deshalb, weil mir zurzeit nur max. 2 Std. in Woche für mein Hobby bleiben.

Kurze historische Anmerkung wie ich sie im Web fand: Angeblich hat es nur einen Prototyp einer Krupp Titan 3-achs- (Schwerlast-) Zugmaschine gegeben. Die Krupp Titan S80 wurde zusammen mit mehreren deutschen Zugmaschinen (Faun, Kaelble) ausgiebig von der Bundeswehr getestet.
Letztendlich bekam Faun den Zuschlag.

Bilder habe ich zwar nicht gefunden aber ein 1:87 Modell:
1 Krupp-Hütte 1.jpg

Aus dem Fundus meines verstorbenen Freundes kommen das Krupp-Titan Fahrerhaus mit bereits zusammengeklebten Teilen von Inneneinrichtung und Kotflügeln. Das Armaturenbrett sieht nicht nach Krupp- Titan aus. Ich denke, das werde ich überarbeiten.
1 Krupp-Hütte.jpg

Dabei stellte ich fest, dass Veroma das offensichtlich nicht so sehr genau nahm mit den Maßen. 3mm Längenunterschied der Kotflügel fällt nicht sofort auf. Aber wenn man wie ich mal die Reifen testhalber darunter stellt fallen die unterschiedlichen Spaltmaße auf. Das Bild zeigt es weniger deutlich.
1a Krupp-Hütte.jpg

Die Trilex- Felgen von Veroma stammen ebenfalls von meinem Freund, die Reifen von Rüst stammen aus meinem Fundus.
2 Reifen Felgen.jpg

Zudem hinterließ er mir eine Vorderachse mit deutlichem Radsturz. Sie scheint von Lesu zu sein. Maßstab ist angeblich 1:16, sie hat aber eine Breite über den Gewindeenden von fast 16,5 cm, was eher für 1:14,5 spricht. Außenbreite bei 1:16 müsste ca.15,6 cm sein. Also entweder umbauen oder gleich Eigenbau.
3 Vorderachse.jpg

Außerdem hatte ich vom Umbau meiner MAN- SLZM zwei gute alte 1:4- Rüst-Hinterachsen übrig.
Nur die Achsen finden Verwendung. Die Pendelfederung entsteht im Eigenbau. Die Achsen werde ich für die Aufnahme der Trilex- Felgen und der neuen Pendelfederung umbauen.
4 Rüst Hinderachsen.jpg

Der Antrieb stammt von einem aufgegebenen Projekt. Ein Faulhaber 2342, 12V, Ausgangsleistung 17 W, mit 1:13 Kunststoffplanetengetriebe.
5 Antrieb.jpg

Alles weitere ist Eigenbau.
Grundlage für den Rahmen sind die Pläne in Bernd Regenberg’s Buch über den Krupp Titan.

Nun geht’s aber los.

Die Längsholme aus Alu bog ich zurecht, sodass die typische Rahmenform mit Einzug und niedrigerem Rahmen im vorderen Bereich entstand.
6 Biegen Holme.jpg

7 Biegen Holme.jpg

Anschließend sägte ich die vordere Verjüngung der Holme aus und klebte L-Profile an.
8 Bauch Holme.jpg

9 Holme Vorn L-Profil 1.jpg

10 Holme Vorn L-Profil 2.jpg

11 Holme Vorn L-Profil 3.jpg

Bei den Traversen orientierte ich mich Rahmen des 2-Achsers. Für die verstärkte Traverse über der Doppelhinterachse nahm ich mir den Rahmen einer Faun 912/45 a zum Vorbild.
Die Traversen entstanden aus eloxierten Alu-U-Profilen aus dem Baumarkt. Ich musste alle Seiten abschleifen, damit das Profil in den Rahmen passt und später gut lackierbar ist, eine Sauarbeit mit der Schruppfeile.
Dann sägte ich mir aus dem Profil die Traversen zurecht.
12 Querträger.jpg

Die Traverse über dem Pendelachsträger mit „Knotenblechen“ Version 1:
13 QuerträgerPendelaggVers1.jpg

Version2 fertig verklebt. Unten musste ich die Knotenbleche ändern um einen größeren Pendelbereich der Achsen zu bekommen.
14 QuerträgerPendelaggVers2.jpg

Der Rahmen wurde mit den Traversen verklebt und muss durchtrocknen für die Weiterbearbeitung.
15 RahmenVerklebt1.jpg

16 RahmenVerklebt2.jpg

17 RahmenVerklebt3.jpg

Das war’s für diesmal, als nächste verniete ich den Rahmen wie beim Original.
 
Hallo Rainer,

das hat mich jetzt frühmorgens schlagartig hellwach gemacht, ein solches Projekt hätte ich nicht erwartet, ganz große Klasse :thx

Sehr schöner Rahmenbau und super erklärt. :ok:ok:ok

Der Unterschied der Kotflügellängen ist mir damals auch aufgefallen, die waren auch mit Edding mit L und R beschriftet :hfg



PS: War mir jetzt auch neu, dass die BW einen 3-achser SW80 getestet haben soll. Ganz ehrlich glaube ich das auch nicht, weil es zeitlich nicht passen würde. Vielleicht war das der Nachfolger Tiger, alle Krupp-Typen damals sahen ja ähnlich aus wie der SW80. Titan als 3-achser gab es, ich kenne Fotos von einem Holländer (dort umgebaut) und als Muldenkipper bei Hecker/Rheinland, ebenfalls umgebaut. Aber egal, das gibt bestimmt ein imposantes Bild als Zugmaschine.
 
Hallo Rainer,

wieder ein sehr interessantes Modell!
Und für zwei Stunden schon ein ganz ordentliches Ergebnis!

Gruß,
Franz
 
Hallo Rainer. Da hast Du Dir ja ein sehr schönes Projekt herausgesucht. Gefällt mir sehr gut. Top Rahmenbauweise, und schön erklärt. Weiter so! :ok :winker
 
Da schließe ich mich an und freue mich schon jetzt auf weiter Bilder.
Super erklärt. Weiter so.:like
 
Danke euch allen :prost, auch für euer Interesse

Und für zwei Stunden schon ein ganz ordentliches Ergebnis!

Gruß,
Franz
nene, bin kein Turbobauer :hfg
Franz, da bin ich seit Januar drann, wöchentlich eben leider max. 2 Std :(
Allersdings baue ich parallel die Lenkachse und die Antriebsachsen um. Abwechslung muss sein.
 
Hallo Reiner
Schönes Projekt hast Du da.Werde es auf alle Fälle mit großer Interesse verfolgen.:hut-ab
Habe auch noch ein Titan der fertig werden muß.
Mit welchen Kleber hast Du den Rahmen verklebt?:ZD
gruß Rene
 
Hallo Rainer
Erst mal Danke fürs zeigen.
Das wird wieder ein Leckerbissen Der Rahmen und die Traversen sind richtig gut geworden.
Bin auf deine Pendel Aufhängung gespannt .
Krupp Titan hatte ich auf meinem Zettel,aber an dem Fahrerhaus hätte ich mir wohl die Zähne ausgebissen.
Tolles Projekt.
Gruß Uwe
 
Hallo Rainer,
da hab ich doch gleich mal den Aboknopf gedrückt. Gefällt mir ausgesprochen gut, was du vor hast und hier zeigst. :like

MfG Peter :winker
 
Danke auch euch :prost

..............Mit welchen Kleber hast Du den Rahmen verklebt?
gruß Rene
Hallo Rene,
Ich verwende LOCTITE® 480 Sekundenkleber, der ist zwar teuer aber ich schöre seit Jahren auf ihn. Er ist flexibel und bei Tests mit an Messing verklebten Gummi hat es eher den Gummi zerissen als dass er sich vom Messing gelöst hätte. Nebenbei trocknet er bei weitem nicht so schnell ein wie andere Sekundenkleber, wenn Du das Fläschchen vor und nach Gebrauch immer schön aufschüttelst. Meine 20g-Flasche habe ich seit Anfang letzten Jahres in Gebrauch.

Hallo Uwe,
Du untertreibst, wenn ich mir Deinen Büssing S 8000 ansehe wäre auch der Titan für Dich nicht das große Problem ;)
 
Hallo zusammen,

heute Abend konnte ich die Vorderachse fertig bauen.

Die Achsschenkel der Lesu-Achse kürzte ich, sodass die Veroma- Felgen optimalen Sitz finden.
Zuerst drehte ich die verklebten Achsstummel unter Hitzeeinwirkung heraus.
18 AchsstummelVAkürzen1.jpg

Eine Hälfte der Achsstummel drehte ich bis zur Abflachung auf Gewindedurchmesser ab und Schnitt das Gewinde nach.
19 AchsstummelVAkürzen2.jpg

Dann kürzte ich das nun zu lange Gewinde entsprechend. Nebeneffekt: die zu breite Lesu-Achse wurde schmaler aber war immer noch fast 1 cm zu breit.
20 AchsstummelVAkürzen3.jpg

Die Achsstummel wurden mit Sekundenkleber wieder eingedreht.
21 AchsstummelVAkürzen4.jpg

Nun bohrte ich die Veroma- Felgen auf 7,5mm auf und drehte den Rest auf 8mm auf, sodass ich 2 Kugellager hintereinander eindrücken konnte. Das ergibt einen sauberen und leichten Rundlauf.
22 FelgeMitKugellager1.jpg

Jetzt ging’s an den Bau des Achskörpers. Er entstand im Eigenbau und wurde so originalgetreu wie mir möglich gebaut.
Den Lesu- Achskörper verwendete ich als Bauhelling um den Achssturz passend zu den Lesu- Achsschenkeln hin zu bekommen.
Helling und Einzelteile:
23 BauVorderachse1.jpg

Die Einzelteile wurden in der Helling verklemmt und anschließend verlötet.
24 BauVorderachse2.jpg

25 BauVorderachse3.jpg

Der Achskörper wurde anschließend nachbearbeitet und verschliffen.
26 BauVorderachse4.jpg

Der Breitenunterschied zu Lesu- Achse ist deutlich erkennbar.
27 Größenvergleich1.jpg

Die Achsschenkel und die Spurstange wurden montiert. Letztere entstand aus Messingrohr in dessen Enden ich Augenschrauben einlötete. Das sieht originalgetreuer aus als die zu großen Modellbau- Kugelgelenke.
28 VorderachseFertig1.jpg

Ich musste unbedingt sehen wie die Achse mit Räder wirkt.
29 VorderachseFertig2.jpg

30 VorderachseFertig3.jpg

31 VorderachseFertig4.jpg

Das war’s mal wieder. Jetzt geht‘ mit dem Umbau der Hinterachsen an die Restarbeiten, d. h., ein Updates gibt’s in Kürze nach dem nächsten Abend im Hobbykeller. Dann ist der Baubericht up to date, sprich was sich seit Januar getan hat.
 
Hallo Rainer,

:hut-ab die Vorderachse hast du super gebaut.
 
Hallo Rainer
Die Vorderachse ist super geworden,Kugellager in den Vorderrädern schön gelöst.

Gruß Uwe
 
Danke euch allen :prost
 
Hallo Miteinander,

heute Nachmittag fand ich endlich die Zeit den Umbau der Stahl- Hinterachsen abzuschließen. Der Umbau war nötig damit die Trilex- Felgen von Veroma auf die Achsenden passen.

Zuerst war zerlegen in alle Einzelteile angesagt und die gut eingefetteten Innereien wurden im Differentialbereich entfettet.
32 UmbauHinderachsen1.jpg

33 UmbauHinderachsen2.jpg

Die Enden der Achshalbwellen wurden angepasst. D. h., ein Stück weiter abdrehen auf Gewindedurchmesser, Gewinde nachschneiden und das nun insgesamt zu lange Gewinde kürzen.
Außerdem wurden neue Löcher für die Mitnehmerstifte der Felgen 5mm weiter außen gebohrt und Spannstifte eingepresst.
34 UmbauHinderachsen3.jpg

35 UmbauHinderachsen4.jpg

Des Weiteren baute ich Halter für die oberen Längslenker. Ich wollte sie seitlich anbringen ähnlich den Originalen, damit ich damit nicht zu hoch komme, denn der Platz oben zum Rahmen ist eng. Die Halter von Rüst finden deswegen keine Verwendung.
36 UmbauHinderachsenVersuch1.jpg

Ein Fehlversuch wie ich nach dem Zusammenbau der Achsen feststellte. Grund: die seitlichen Halter stoßen bereits nach dem Einfedern der Achsen um 5mm an die Längsholme des Rahmens.

Also alles wiederholen: Achsen zerlegen und neue Halter bauen. Die Halter verschraubte und verklebte ich leicht außermittig. Dafür feilte ich das Gehäuse an dieser Stelle flach. Das spart einige mm an Höhe.
39 UmbauHinderachsenVersuch3.jpg

40 UmbauHinderachsenVersuch3.jpg

Zusammenbau, vor dem Einfetten. Es geht sehr eng zu:
41 UmbauHinderachsenFertig1.jpg

Fertig:
42 UmbauHinderachsenFertig2.jpg

43 UmbauHinderachsenFertig3.jpg

Das war’s. Jetzt kann ich mich endlich dem Bau des Pendelachsaggregates widmen.
 
Danke allen Likern:ok

Hallo zusammen.

Weiter ging es mit dem Bau des Pendelachsträgers. Als Vorbild hat mir die Faun L 912/45 A gedient, eine Zugmaschine der Bundeswehr.
Der Pendelachsträger entstand in mehreren Schritten aus Messing und hartem Kupfer.
Die drei Grundteile, zwei Messingwinkel mit Befestigungsbohrungen und ein Stück Kupferblech das ich um 90 ° abbog.
44 Pendelträgerbau 1.jpg

Die Teile wurden verlötet und die weitere Details entstanden. Das Löten in zwei Schritten war nötig um die Grundteile im verlöteten Zustand noch etwas zurecht biegen zu können.
45 Pendelträgerbau 2.jpg

In einer Bauhelling wurden die Teile vorsichtig angelötet um die bereits vorhandene Lötverbindung nicht zu lösen. Anschließend wurde noch das nach hinten überstehende L- Blech gekürzt.
46 Pendelträgerbau 3.jpg

Die Längslenkerhalter entstanden aus zwei zusammengelöteten U-Profilen und einer angelöteten Trägerachse. In die Bohrlöcher schnitt ich M2- Gewinde. Sie werden nicht mit dem Grundträger verlötet, sondern nach der Ausrichtung verklebt.
Grund: Nachträgliche Anpassungen sind nach lösen des Klebers unter Wärmezufuhr problemlos möglich.
47 Pendelträgerbau 4.jpg

48 Pendelträgerbau 5.jpg

Die Drehachsen entstanden aus 6 mm- Silberstahlwellen mit eingearbeiteten M3- Gewinden. Sie werden wie die Längslenkerhalter mit dem Pendelachsträger verklebt.
49 Pendelträgerbau 6.jpg

50 Pendelträgerbau 7.jpg

Als nächstes mache ich mich an den Bau der vier Federböcke der Vorderachse, bei denen ich so nah wie mir möglich am Original bleiben möchte. Sie dienen auch der Befestigung der Kotflügelhalter.
 
Hallo Rainer,

saubere Arbeit :ok:ok:ok:ok:ok
 
Moin Rainer,

du bist auch so ein Messingkünstler. Erstklassige Arbeit. :like :hut-ab
 
Hallo Miteinander,

danke euch allen, natürlich auch den Likern.

am heutige Kellerabend konnte ich endlich den Rahmen mit den Federböcken der Vorderachse fertig bauen.
Die ersten paar Bilder zeigen die erste Version der Federböcke, die ich aufgrund eines Messfehlers nach der Fertigstellung in die Tonne stampfte.

Um die Messingteile exakt verlöten zu können verschraubte ich die Teile mit Hilfe von Adaptern. Nach dem Verlöten wurden die Federböcke aus den verlöteten Teilen herausgearbeitet.
Das 4mm Messingrundmaterial bohrte ich auf 2,5mm auf.
Die Grundlage:
51 BauFederböckeVorderachse1.jpg


52 BauFederböckeVorderachse2.jpg

Nach dem verlöten wurden die 4mm-Bohrungen für die Röhrchen gebohrt und diese anschließend verlötet:
53 BauFederböckeVorderachse3.jpg


54 BauFederböckeVorderachse4.jpg


55 BauFederböckeVorderachse5.jpg

Abschließend wurden die vier Federböcke ausgeschnitten und entsprechend zurechtgefeilt. Dann setzte ich noch die Befestigungsbohrungen. Zum Schluss wurde alles noch versäubert.
56 BauFederböckeVorderachse6.jpg

Die Holme des Rahmens wurde kurz nach der Hecktraverse abgeschnitten. Dann wurden die Federböcke und die Pendelträger mit dem Rahmen verklebt und mittels M 1.6mm- Schrauben verschraubt.

Den Rahmen wollte ich abschließend ähnlich dem Original vernieten. Die 1,2 mm- Bohrungen bohrte ich äußerst vorsichtig, trotzdem brachen mir bereits bei den ersten Bohrversuchen Bohrer ab, weil die Bohrer beim Ansetzen nach außen wegliefen. Also war ankörnen angesagt, aber nicht mit dem Körner, sondern mit einem 1,6mm- Bohrer, der stabil genug war und nicht nach außen weglief.
Sauber „angekörnt“, in den Trichtern kann der 1,2mm- Bohrer optimal greifen.
57 RahmenKörnen1.jpg


Anschließend ließen sich die knapp 80 Stück 1,2mm- Bohrungen problemlos vorsichtig bohren.
Dann kürzte ich die Nieten (2mm-Nietkopf mit 10mm langem Gewinde M 1,2mm) mittels zweier Schablonen auf die passenden Längen und klebte sie ein.
Die Schablonen waren einfach Messingabfälle mit 3mm und 4mm Dicke in die ich eine 1,2mm-Durchgangsbohrung bohrte. Niete durchstecken und abschneiden, fertig.
Das war sehr zeitaufwendig, Geduld war gefragt, und nicht wenige Nieten landeten irgendwo auf dem Werkstattboden.
So sieht das jetzt aus:
58 RahmenVernietet1.jpg

59 RahmenVernietet2.jpg



60 RahmenVernietet3.jpg

61 RahmenVernietet4.jpg

62 RahmenVernietet5.jpg


Unter dem Rahmen wurden nur die vordere und hintere Traverse genietet. Den Rest sparte ich mir, sieht eh keiner.

Jetzt ist erst mal Baupause wegen Hausrenovierung und nebenbei bauen meine Frau und ich unser gemeinsames Hobby aus: wir bekommen vierbeinigen Nachwuchs, und der wird uns erst mal ordentlich auf Trapp halten.
 
Hallo Rainer,
der Nietmarathon hat sich gelohnt. Das sieht Spitze aus. :ok Wie du die Federböcke gebaut hast wurde gleich mal gespeichert. Ist eine sehr gute Idee.

MfG Peter :winker
 
Hallo Rainer,

so kleine Bohrungen körne ich mit einem 2mm Stahlnagel an. (aus einer alten Nagelschelle)
 
Danke euch allen :prost

@Bert
das ist für einzelne Körnungen sicherlich voll ausreichend. Ich habe zwar einen Körner nehme aber bei Kleinstbohrungen lieber das Ende einer ausgedienten kleinen Dreieckfeile die ich angespitzt habe, die ist auch etwas länger als ein 23mm- Stahlnagel einer Kabelschelle und somit optisch leichter ansetzbar.

In diesem Fall, wo viele exakt sitzende Körnungen nacheinander nötig sind, nehme ich generell einen Kleinbohrer in der Ständerbohrmaschine zum ankörnen. Zudem baue ich einen längeren Anschlag fest an den Bohrtisch und befestige daran noch einen Stahllineal. So erreiche ich genau in einer Linie verlaufende Körnungen mit exakten Abstand zueinander.
Wie gut das funktioniert kann man am Nietenverlauf des Rahmens erkennen. Und den Aufwand mit dem Bau des Anschlags nehme ich gerne in Kauf. Mit Körnung per Hand kann ich das nicht erreichen.
 
Hallo zusammen,

weiter ging es mit der Pendelfederung.
Die beiden Drehlagerböcke, oder wie immer die Dinger heißen, arbeitete ich aus einem Stück Alu heraus. Eine Sauarbeit, aber ich wollte das einfach alles mal selbst, ohne Fertigteile, bauen. Von oben bohrte ich eine 1,6mm- Bohrung für die Zentrierung der Blattfedern und schnitt anschließend ein M2- Gewinde.
63 Pendelfederlagerbock1.jpg

64 Pendelfederlagerbock2.jpg

Die beiden oberen Lager für die U-Drähte entstanden aus 2mm Aluresten, die ich rechtwinklig und auf 6mm breite feilte:
65 Pendelfederdeckplatte1.jpg

Ich klemmte sie deckungsgleich in den Schraubstock und bohrte 2mm Durchgangsbohrungen genau in die Stoßkante
66 Pendelfederdeckplatte2.jpg

67 Pendelfederdeckplatte3.jpg

Mittig setzte ich für den Herzbolzen eine 1,6mm- Bohrung mit 2mm- Gewinde. Anschließend kam die 2mm- Rundfeile zum Einsatz.
68 Pendelfederdeckplatte4.jpg

Als nächstes entstanden die U-Drähte zur Befestigung der Federblätter aus 1,6mm dicken Stahldraht.
Zuerst die passende Länge abschneiden, M1,6- Gewindeschneiden dann um ein 6mm- Rundeisen biegen, brachten keine exakten Ergebnisse.
Also machte ich es umgekehrt: Zuerst den Stahldraht U- förmig biegen, passend zusägen, dann leicht V-förmig aufbiegen damit man M 1,6 mm- Gewinde auf die Enden schneiden kann. Anschließend bog ich die Drähte wieder zum U.
69 UDrähte1.jpg

Anschließend wurden die Lagerböcke mit den Steckachsen ergänzt.
70 PendellagerbockAchse1.jpg

Die Federpakete entstanden.
Die beiden unteren Lagen sind zwei 0,5mm dünne Federstahlblätter aus meinem Fundus. Die Lagen darüber schnitt ich aus einer 1 mm ABS- Platte zurecht und schliff jeweils alle Seiten, vor allem die Enden, ähnlich den Originalen zurecht. ABS deshalb, weil es zäher und stabiler ist wie PS. Über ein Rundholz gebogen erhielten die Federn die zu den Federstahlblättern passende Biegung.
71 Federnherstellung1.jpg

In die Federstahlblätter bohrte ich 1mm- Löcher zur Befestigung der Reife, die die Federpakete zusammenhalten. Anschließend baute ich die Bänder aus 2mm Messingstreifen und setzte entsprechende 1mm- Bohrungen.
72 Befestigungsreife1.jpg

Ich baute die beiden Pendelfederpakte zusammen und presste auf die Köpfe der beiden zentralen Inbusschrauben Messingscheiben auf die ich vorher mittels Sekundenkleber Muttern M 0,8 geklebt hatte. Ein Tropfen Stabilit Express in den Sechskant getropft ergibt einen sauberen gewölbten Abschluss.
Außerdem erhielt der Kopf des Herzbolzens einen Messingabschluss.
73 Pendelfederpaket montiert1.jpg

74 Pendelfederpaket montiert2.jpg

Abschließend verschraubte ich die Federpakete und stellte die Breite über 0,2mm- Anlaufscheiben ein.
75 PendelfederpakteAmTräger1.jpg

76 PendelfederpakteAmTräger2.jpg

Der Pendelweg passt auch.
77 PendelfederpakteAmTräger3.jpg

Als nächstes geht’s an die Überarbeitung und Montage der Hinterachsen, deren Befestigungsträger für die Längslenker bzw. Blattfederauflagen zu weit auseinander liegen, sie liegen zu Hälfte in den Felgen. Die Rüstachsen sind halt für 1:14,5 konzipiert und nicht für 1:16.
 
:thx allen Likern :ok


Hallo Miteinander,

weiter geht’s mit der Komplettierung des Pendelachsaggregates samt Achsen.

Für die Längslenker musste ich spezielle Halter bauen, weil die entsprechenden Befestigungsträger an den Achsen halb in den Felgen liegen. Die Rüstachsen sind halt für 1:14,5 konzipiert und nicht für 1:16. Die vier Kugelkopfhalter hatte ich in der Restekiste liegen.
78 HalterLängslenkerUnten1.jpg

79 HalterLängslenkerUnten2.jpg

80 HalterLängslenkerUnten3.jpg

Weiter ging es mit den Federauflagen über den Achsen.
Zuerst verlötete ich Gewindestangenabschnitten in einer Messingplatte in die ich Bohrungen mit M3- Gewinde gesetzt habe. Zwecks Stabilisierung beim verlöten verschraubte ich die Enden der Gewindestangenabschnitte mit Platten.
Die Pendelfedern werden auf den Achsen mittels Messingbügel gehalten. Diese habe ich aus 0,5 mm Messing ausgeschnitten und zurechtgebogen. Dann bohrte ich 2mm Senkbohrungen, steckte die Enden der Messingbügel ein und verlötete sie.
81 HalterLängslenkerOben1.jpg

82 HalterLängslenkerOben2.jpg

83 BügelHalterLängslenkerOben1.jpg

84 BügelHalterLängslenkerOben2.jpg

Die Achsen werden oben etwas außermittig mittels Längslenkern befestigt. Für die Längslenkerlagerung am Rahmen klebte ich entsprechende Halter aus Alu-Profil in die zentrale Quertraverse.
Da mir ein einzelner Lenker mit Kugelköpfen an den Enden in Bezug auf seitliche Achsbewegungen zu instabil ist, habe ich hier eine Lösung gewählt, die nur eine horizontale Bewegung zulässt. Ist zwar nicht vorbildgetreu, aber das sieht man nicht.

Die Einzelteile denke ich erklären sich von selbst:
85 ZentralerObererLängslenker1.jpg

Verlötet, Gewindestange eingeklebt:
86 ZentralerObererLängslenker2.jpg

Die stabilisierende Hülse wurde an einem Ende auf den Durchmesser 3,6mm des Kugelkopfhalses aufgebohrt, die Restlänge auf 4mm. Nun konnte die Hülse aufgeschoben und verklebt werden. Der aufgeschraubte Kugelkopf lässt sich drehen, sodass er Achsverschränkungen mitmachen kann.
87 ZentralerObererLängslenker3.jpg

Zum Schluss entstanden die unteren Längslenker in gewohnter Weise.
88 LängslenkerUnten1.jpg

Und so sieht das jetzt aus.
89 PendelaggregatFertig1.jpg

90 PendelaggregatFertig2.jpg

91PendelaggregatFertig3.jpg

Und man erkennt, dass ich mich mit den unteren Längslenkern verrechnet habe. Ich habe nicht mit der großen Schrägstellung gerechnet, deshalb sind sie zu kurz geraden.
Ich werde sie aber nicht verlängern, sondern die Befestigungspunkte am zentralen Pendelträger ein Stück nach unten verlegen. Dann passen sie wieder und das Ganze sieht hoffentlich auch harmonischer aus.
 
Hallo Rainer,


sehr schöner Modellbau, old skool par excelence :ok:ok:ok:ok:ok
 

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