Henschel F 320 AK

[Baschi]

Bei den kleinen Aussenradien ist dann schon eine längere Zeit zum erwärmen der Scheibe nötig. Hier also aufheizen bis sich das Material wirklich weich anfühlt. Und dann sehr rasch auf die Biegeschablone damit und anpressen.

Auf diesem Bild sieht man gut, dass das Material noch zu wenig an der Schablone anliegt, also nochmals aufheizen und den Vorgang wiederholen.


Jetzt liegt die Scheibe sauber an der Schablone. Der Überbug am langen Schenkel stört überhaupt nicht, weil alles was grösser als die Schablone ist wird später abgeschnitten.

 

[Seilbagger]

Hallo Hans,

danke fürs Zeigen, kann ich gut gebrauchen

 

[Stefan D.]

Sehr schön erklärt!
Genau den selben Lötkolben habe ich auch noch, neben meiner Lötstation!

Ohne Heisluftfön ist das ganze schon recht aufwendig, schön das du aber zeigst das es auch so funktioniert!

 

[Baschi]

Ich danke euch ganz herzlich.

Wenn tatsächlich jemand versuchen sollte, auf diese Weise Kunststoffe zu biegen, möchte ich hier noch ein paar Anmerkungen machen:
Wichtig ist, dass man sich so einrichtet, dass man bei der Arbeit beide Hände frei hat. Sowohl zum Erwärmen als auch beim Biegen.
Von Vorteil ist sicher auch, dass man Probematerial zur Verfügung hat, damit man ein Gefühl bekommt, wann das Material zu fliessen beginnt.
Der Materialzuschnitt sollte grösser sein aus das Endprodukt, da sich das Material am Ecken-Rand anders verhält als in der Fläche. Dies besonders bei sehr kleinen Radien.
Zum Anpressen an eine Form ( wie ich es gemacht habe ) Handschuhe tragen, die eine möglichst feine Oberfläche haben. Auf Plexiglas bildet sich alles ab, was die heisse Oberfläche berührt. Zum Beispiel ein Stofflappen hinterlässt die Webstruktur auf der Oberfläche.
Da die Pexiglasplatte heiss ist, habe ich mir eine Klemmvorrichtung gebaut. Damit hat man mehr Kraft beim Biegen und Ziehen um die Schablone.

Das sieht dann etwa so aus.

 

[Winni]

Danke für die Erklärung, Hans.
Das habe ich bei meinem Transit nämlich auch noch vor mir.

 

[Baschi]

Nun die Scheibe aus der Form gepellt und zurecht gestutzt.





Und dann gleich die erste Anprobe, mit der Erkenntnis, dass der gesamte Rahmen neu gemacht werden muss.


Der Anfang ist gemacht, und jetzt ist viel, viel Fleissarbeit angesagt.

 

[Indy676]

Hallo Hans

Klasse Fahrzeug, das Du da baust. Finde es richtig klasse, das Du uns an Deinen Erfahrungen teil haben lässt. Kann man in einem langen Modellbauleben bestimmt irgendwann gebrauchen, Deine Tipps.

 

[Baschi]

Hallo Sven

danke für dein Lob.
Das Forum lebt von all den Ideen und Erfahrungen, die hier eingebracht werden.

Inzwischen nimmt meine Frontscheibe ganz langsam Form an. Aber oben kommt ja noch das Dach drauf, und die Form des Daches bestimmt den oberen Fensterrahmen. Ich schaue mir immer wieder Fotos von dieser Partie an und werde trotzdem nicht ganz schlau. Wahrscheinlich wird das wieder eines der Teile, die ich zwei bis dreimal machen muss, bis es passt.

 

[Andreas D]

Hallo Hans,

es ist immer wieder schön und interessant deinen Bericht zu verfolgen . Freue mich jedesmal wenn es was neues von Dir zu lesen gibt.

Gruß,

Andreas

 

[Baschi]

Hallo Andreas

es freut mich, dass dir meine Arbeit gefällt.
Leider geht es hier nur sehr langsam weiter. Das Feilen der Dichtungsnuten nimmt doch sehr viel Zeit in Anspruch. Fräsen geht nicht mehr, da die Scheibe ein leichte Krümmung aufweist.

Nun, die erste Kurve ist geschafft und zur Probe mit einem Dichtgummi montiert. Feinarbeiten folgen noch.

 

[Baschi]

Es ist fast nicht zu glauben, wie viel Zeit man mit der Herstellung eines Fensters, Dichtungsnuten und Dichtungen verbringen kann.
Der exakte Endfinish der Scheibe erfolgt erst, wenn das Dach auf den Fensterrahmen passt.

Hier mal ein paar Bilder mit einer Dichtung.







Die Lücke oben im Gummi wird bei der Endmontage natürlich geschlossen und Klebeband braucht's dann auch nicht mehr.

 

[Andreas D]

der Wahnsinn!

Gruß,

Andreas

 

[Luger61]

Hallo Hans,
jetzt legst Du aber eins vor, so richtig originalgetreu mit Gummi wollte ich auch schon mal versuchen, hab es aber nach mehreren Fehlersuche aufgegeben und die Scheibe eingeklebt. Dafür bekommst Du von mir

 

[Seilbagger]

Hallo Hans,

dieses Einpassen ist echt Horror, aber super siehts bei dir aus

 

[Baschi]

Hallo zusammen

es freut mich, dass euch meine Bastelei gefällt und danke für die aufmunternden Worte.
Das grösste Problem beim Einpassen ist der dünne Holzrahmen. Kaum berührt und schon zerfällt er in seine Einzelteile
Immerhin habe ich es geschafft, in der Scheibe die beiden mittleren Nuten für die Dichtungen auf der Fräsmaschine mit einem 2mm Fräser herzustellen, ohne dass sie in zwei Teile zerbrochen ist und gleichzeitig der dünne Trennsteg in der Mitte stehen geblieben ist. Der ist lediglich 0.6mm breit und das ist in Plexiglas nicht gerade berauschend.
Ich hoffe es bleibt alles heil bis zur Endmontage.

 

[Baschi]

Heute war der Dachdecker da, aber schaut selber.

Das ist eine der hinteren Ecken....


Seitenansicht


Frontansicht

 

[Seilbagger]

sauber, das passt

 

[Stefan D.]

Saubere Arbeit!

 

[Winni]

Irre!
Und wie lange hast du daran herumgeschliffen?

 

[Baschi]

Herzlichen Dank Wolfgang und Stefan.

@ Winni: Das Dach ist ein 1 mm Alublech, ganz vorsichtig mit einem Kunststoffhammer auf einem abgerundeten Holzblock in diese Form getrieben. Etwas Geduld ist da allerdings schon gefragt.
Damit oben am Fensterrahmen kein Spalt zu sehen ist, habe ich reichlich Spachtelmasse auf dem Fensterrahmen verteilt und dann das Blech darauf gesetzt. Der Spachtel übernimmt so die identische Form des Bleches.
Vorher das Blech aber unbedingt mit einem Trennmittel einstreichen. Ich verwende dazu immer ein normales Schmierfett.

 

[Winni]

Danke
dir Hans, für den Tipp und die Beschreibung.
Sehr gute Idee mit der Anpassung des Rahmens auf diese Weise.

 

[Baschi]

Weiter geht's mit kleinen Schritten. Beigemüse, kaum zu sehen aber mit viel Aufwand hergestellt.

Haltebügel und Scheibenwischer.....




.....und ein Versuch, wie ein Spiegel ausschauen könnte.

 

[Seilbagger]

Hallo Hans,


klasse Scheibenwischer, das Foto muss ich mir abspeichern zum Nachbau. Die sehen topp aus

 

[Stefan D.]

Also wenn ich bedenke, das das hier mal eine Pressspanplatte alias MDF war, alle Achtung was du daraus machst!

 

[mautain]

Moin

Sehr schöne Detailarbeit die da noch einfliessen ...bin auf die Farbe gespannt