Die Differenzialsperren (+ Restarbeiten am Getriebe)
Nach 2-wöchiger Zwangspause wegen Influenza ging es etwas weiter.
Das Getriebe musste ich 2mm nach vorn verschieben, weil die Kardanwelle auf den Achseingang der 3. Achse gedrückt hat. Das hat starke Vibrationen im hinteren Antriebsstrang verursacht. Jetzt läuft es rund. Da hatte ich beim ausmitteln nicht aufgepasst.
Die vier Sperren werden mit einem Servo angesteuert. Aufgrund unterschiedlicher Stellungen der Sperrstifte in den Achsen würden sich wahrscheinlich Dehnungen in den Zügen und eine hohe Belastung der Servomechanik beim Einschalten der Sperren ergeben. Das habe ich umgangen, indem ich ebenso wie beim 2- Gang- Getriebe das ganze über eine Federspeichermechanik ansteuere.
Alle vier Bowdenzüge werden von einem Messingschlitten über jeweils eine kleine aber starke Feder gleichzeitig betätigt. Jeder Sperrmechanismus kann einzeln zum entsprechenden Zeitpunkt einrasten. Der Servo muss also zu Beginn die Gegenkraft der vier Züge + die Zugkraft der 4 Federn überwinden. Deshalb habe ich ein relativ starkes 42 Ncm- Miniservo dafür hergenommen. Für eine Entlastung der Servomechanik sorgt die Stellung des Servohebels bei betätigten Sperren: Er steht auf ca. 180° zur Zugrichtung.
Die Bowdenzüge können einzeln eingestellt werden. Das funktioniert ähnlich wie bei der Einstellung der Kettenschaltung beim Fahrrad. Dafür wurden die Züge in 4mm- Messinggewindestangenabschnitte gelagert. Durch drehen der Gewindestangen in den Messingröhrchen mit 4mm- Innengewinde kann jeder Bowdenzug genau justiert werden.
Ob das wirklich so funktioniert und der Arbeitsaufwand sich gelohnt hat, werde ich bei der ersten Ausfahrt ausgiebig testen. Eine eventuelle Ersatzlösung habe ich aber bereits im Hinterstübchen gespeichert.
Negativ ist folgendes: Bei eingerasteten Sperren ist immer noch ein geringer Zug auf den Bowdenzügen und belastet die Schaltelemente in den Achsen. Da kann ich nicht abschätzen, wie sich das auf die Dauer auswirkt (erhöhter Verschleiß?). Jedoch verwende ich die Sperren nur, wenn’s unbedingt sein muss.
Die Sperren der Achsen 1 und 2 funktionieren nicht immer. Das muss ich noch genau justieren. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Achsen noch relativ schwergängig laufen. Ich warte einfach erst mal das Einlaufen ab.
Die wichtigsten Einzelteile:
Der Rohbau steht:
Die Sperrmechanik ist eingebaut:
Die Sperren im geschalteten Zustand:
Außerdem habe ich alle Felgen mit den Achsen verschraubt. Dabei musste ich die Nabenöffnungen von 4 Felgen minimal vergrößern sonst ließen sie sich nicht ganz aufstecken. Ich habe das mit einem Entgrater gemacht und ersparte es mir die Backen im Drehfutter zu wenden. Das hat sehr gut funktioniert.
2-3 mal mit dem Entgrater sauber im Kreis abgezogen und es passt:
Fast zu schade zum lackieren:
Nun ist das Fahrgestell bis auf die hinteren Kotflügelhalter und ein paar Kleinigkeiten fertig. Z. Zt. lasse ich den kompletten Antriebsstrang am Netzgerät bei 5V langsam einlaufen. Anschließend werden die Servos, noch einmal genau eingestellt und der Servonaut +M20 in Betrieb genommen. Dann kann der erste Test in freier Wildbahn erfolgen. Ein hoffentlich positiver Bericht folgt.
Obwohl der ganze Antriebsstrang (vor allem die Achsen) noch recht schwergängig läuft zieht der Faulhaber zu Beginn bei 5V nur knapp 1,6 A Strom. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
So das war's mal wieder. Viel Arbeit und wenig zu sehen.
Was meint ihr dazu?