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Eigenbau Tieflader für meine Seilbagger

Seilbagger

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01.05.2004
Beiträge
4.741
Hallo zusammen,

ich habe zwar einen Langendorf Tieflader mit ausschwenkbaren Achsen, aber dessen Tragfähigkeit reicht natürlich für die Bagger nicht.

Ein vor Jahren mal gebauter geländegängiger Scheuerle mit Allradlenkung wird "geschlachtet" (bringt immerhin u.a. 16 Reifen und Felgen), weil im Betrieb permanent Störungen bei der Lenkung auftraten. Hätte man zwar ändern können (Seile statt Ketten zur Übertragung der Lenkbewegung), das größte Manko aber ist das Auffahren auf die Ladefläche. Dies ging nur seitlich. Mit einer Raupe ist das kein Problem, bei einem Bagger müsste man das Fahrwerk quer stehen lassen. Wurde zwar früher auch gemacht, gefällt mir aber überhaupt nicht. Aus dem Grund schied auch der ansonsten sehr schöne Wedico-Tieflader aus.

Der von mir als Modellbauer sehr bewunderte Konrad Osterrieter hat in der T&D 4/2014 einen Tieflader als Eigenbau vorgestellt, der mir auch optisch sehr gut gefällt und der alle o.g. Probleme vergessen lässt. Wer den Baubericht gelesen hat, weiß schon in welche Richtung das jetzt hier geht.

Lastenheft zum Tieflader:

Verwendung der großen Reifen (früher gab es keine kleinen wie auf den heutigen Tiefladern)
Tragkraft 12 Kg mit völlig störungsfreiem Lauf und einfacher Technik
Auffahren von hinten
Kompletter Bodenkontakt aller Räder auch beim Überfahren einer Kuppe
Zu meiner Epoche passende Optik, ohne echtes Vorbild
Möglichst geringes Eigengewicht (ca. 3 bis 4 Kg) mit absoluter Stabilität


Die vordere Achsgruppe besteht aus einem kurzen Dolly. Diverse Alu U-Schienen und Bleche habe ich zu einem stabilen Rahmen zusammengebaut und alle Teile verklebt und verschraubt. Achsen sind normale alte Wedico Standardachsen und auch Federn.
TL-001.jpg

Die seitlichen Rahmenwangen wurden so bearbeitet, das die doppelt geschweifte Form entsteht
TL-002.jpg

Für die beiden Drehkränze habe ich wieder große Zahnräder mit eingelassenen Kugelbahnen verwendet. Mit eingelegten 6mm Stahlkugeln ergeben sich leichtgängige, stabile, leichte und sehr günstige Drehkränze. Die sichtbaren Zähne verschwinden noch unter einem Blechring.
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Eine der beiden hinteren Achshälften habe ich auch schon mal erstellt. Hier hängen die Federn unterhalb der Achsen und zwischen den Rädern. Die beiden Achshälften werden in einem Waagebalken mittig drehbar befestigt.
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Provisorisch habe ich hier mal eine Seitenansicht mit einem Stück Alu analog der späteren Ladefläche. Für den größten meiner Bagger reichen hier 34 cm Länge.
Die Ladefläche stützt sich dann mit einem Schwanenhals auf dem Drehlager des Dollys. Ähnlich einer Sattelplatte erhält der Schwanenhals auch eine vertikale Bewegungsmöglichkeit.
Zum Laden wird das Tiefbett hinten abgelassen, dazu erhält die hintere Achsgruppe eine (nicht sichtbare)Spindel. Ans Ende des Tiefbettes kommen noch zwei abklappbare Auffahrrampen. Zum Lade/Entladevorgang muss die hintere Achsgruppe komplett ausgefahren und seitlich abgestellt werden, damit der Bagger auf die Rampen kommt. Ein zusätzlich interessantes Arbeitsspiel immerhin.
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Gedanklich ist der Tieflader schon fertig durchdacht, muss nur noch final gebaut werden :heilig

Mit der fehlenden Lenkung der hinteren Achsen lasse ich mich mal überraschen, lt. Osterrieter muss man zwar etwas ausholen, der Wendekreis wäre aber nicht größer als bei einem normalen Sattelauflieger ohne Lenkachsen. Sollte das wider Erwarten doch nicht so sein, kann ich immer noch drehbare Achsen hinten einbauen. An der eigentlichen Konstruktion würde sich dabei nichts ändern.
 
Hallo Wolfgang!
Ich verblasse!!!
Nicht vor Neid sondern vor Hochachtung, sehr gut durchdacht das Ganze!
Ich kann zur Zeit mich nur an die Vorlage von Wedico halten, mehr ist leider nicht drin!

LG Dieter
 
Na da bin ich mal gespannt, was du da wieder "zauberst"! :)
 
Danke Dieter und Stefan :thx

eine Stellprobe habe ich auch mal gemacht. Die Träger des Tiefbettes kommen noch etwas höher, ca. auf Mitte der Achsen. Dadurch gibt es noch mehr Platz, da das Heck des Baggers Richtung Schwanenhals wandern kann. Die Träger hier sind wie angedacht 34cm lang, können sicher noch weiter gekürzt werden. Das käme dann der Kurvengängigkeit zu Gute.

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Hallo Wolfgang,

das ist ja mal wieder ´ne Blitzgeburt...
Ich versuche gerade mir die Sache mit den Hinterachsen vorzustellen, ist es das gleiche Prinzip, wie du schon mal an einem deiner zahlreichen Modelle vorgestellt hast?
Also rückwärts fahren, damit die beiden Achshälften sich spreitzen?
Wie funktioniert denn das ganze beim vorwärts fahren, werden die beiden Hälften dann gesichert um in Kurven nicht auszuscheren, oder laufen sie stur hinterher?
Verstehe ich nicht ganz, kenne dieses System auch nicht.
Wünsche dir aber weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Bauen.
 
Hallo Wolfgang,

das ist ja mal wieder ´ne Blitzgeburt...
Ich versuche gerade mir die Sache mit den Hinterachsen vorzustellen, ist es das gleiche Prinzip, wie du schon mal an einem deiner zahlreichen Modelle vorgestellt hast?
Also rückwärts fahren, damit die beiden Achshälften sich spreitzen?
Wie funktioniert denn das ganze beim vorwärts fahren, werden die beiden Hälften dann gesichert um in Kurven nicht auszuscheren, oder laufen sie stur hinterher?
Verstehe ich nicht ganz, kenne dieses System auch nicht.
Wünsche dir aber weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Bauen.


Hallo Tom,

mit Spreizen geht hier nicht, das würde nichts geben bzgl. Gewicht.

Zwischen die hinteren Achsen kommt eine hochkant stehende kurze Spindel. Diese wird sich aber nicht drehen, sondern sich heben oder senken wenn sich ein flach liegendes im Rahmen gelagertes Schneckenrad mit Innengewinde dreht. Unten an die Spindel kommt ein quer liegender Bolzen, der zusätzlich durch zwei beiderseitig befestigte hochkant stehende Führungsstangen am Drehen gehindert wird. Dreht sich das Schneckenrad, fährt die Spindel hoch oder runter, der untere Bolzen bleibt immer quer zu Fahrtrichtung (parallel zu den Achsen). Viel Hub braucht man da nicht, kann also schön flach und kompakt erstellt werden. Der untere Bolzen greift dann von unten in zwei jochförmig ausgebildete mittig liegende Verlängerungen des Tiefbettes. Hochgefahren ist das ganze dann fix verkoppelt und man kann das ferngesteuert ablaufen lassen. Ohne Bilder schwer zu verstehen, aber ich habe ja den Baubericht in der alten Trucks&Details.

Einfaches Schema:

TL-Hubschema.jpg
 
Ja, danke...:frage
Ist vielleicht auch schon zu spät für mich.
Werde hier einfach weiter reinschauen, vielleicht schnalle ich´s dann.
Hört sich zumindest sehr kompliziert an, also gutes Gelingen.
 
Moin Moin Wolfgang
Ein schönes Projekt , allerdings blicke ich auch noch nicht so durch , also bleiben wir dran :ok ! Bin heute schon auf die Umsetzung und im speziellen das auf und abfahren des Baggers gespannt ! Mit hinten auseinander ala Manuel Keller dachte ich auch erst , Michael
 
Hallo zusammen,

ich versuche ja wegen der Länge jeden unnötigen Millimeter zu vermeiden, in der Hoffnung dass ich ohne Lenkung der Hinterachsen auskomme. Zusätzlich denke ich, dass bei einem kürzeren Achsstand der beiden Hinterachsen zueinander die Kurvenfahrt besser ist als bei einem längeren. Daher habe ich die beiden Waagenbalken hinten auch nochmals neu erstellt.


Der unterste ist neu, ganz oben liegen seine 3 identischen Brüder, in der Mitte einer der alten. Unterschied ist neben der etwas geringeren Länge vor allem der Aufhängungspunkt der Federn.
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Die geschlossenen Augen sind alle mittig, die offenen Enden nach außen. Eine Achse wird also geschoben, die andere gezogen. Zusätzlich ist die hintere etwas abfallend. Unterschiedliches Federverhalten habe ich keines festgestellt, reagieren beide gleich.
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Durch diese Anordnung ergeben sich die maximal kürzesten Achsstände. Der andere Trick, eine Feder außen und eine innen mit durchgehendem Bolzen, geht hier natürlich wegen den beiden Waagebalken nicht.
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Hallo zusammen,

heute Nachmittag habe ich noch den Drehschemel für den Schwanenhals zusammengebaut. Zwei 3mm Aluplatten übereinander und eine in U-Schienen gelagerte 8mm Hülse reichen auf jeden Fall. Der Blechring zur Kaschierung der blauen Zahnräder fehlt natürlich noch.

TL-016.jpg


Der Schwanenhals wird im Gegensatz zum Wedico Tieflader nicht nach oben ausschwingen, sondern schräg von unten ansetzen. Die benötigte Materialstärke werde ich noch schräger Richtung Tiefbett führen. Zwischen den Ketten der Bagger ist Platz für ein solches Gebilde.
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Das Tiefbett kommt ja noch etwas höher als hier im Foto, das gibt Platz für den Schwanenhals
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Stellprobe mit dem großen Bagger, das Tiefbett kann auf jeden Fall hinten ca. 4cm gekürzt werden
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Hallo Wolfgang

in alten Festplatten da ist als Lager ein Drehring drin, gleich mit Flanschen un Bohrungen!
 
Hallo zusammen,

die inneren Längsträger des Tiefbettes habe ich mit zwei Querträgern verschraubt und verklebt, ebenso den oberen Teil vom Schwanenhals. Weil dort eine erhebliche Belastung auftritt, eben mit entsprechend stabilen U-Schienen. Diese greifen schwalbenschwanzförmig um das Lager des oberen Drehkranzes. Länge und Abstand sind so angepasst, dass der äußere Reifen des Dollys auch bei der ungünstigsten Stellung (45 Grad) am Tiefbett vorbeikommt. Die äußeren Längsträger des Tiefbettes liegen nur auf, ich weiß noch nicht ob ich das offene U nach außen oder nach innen setzen soll. Die Verbindung zwischen den (inneren) Tiefbett-Längsträgern und der Schräge zum Drehkranz wird dann mit zwei massiven Blechen erstellt, die ich allerdings erst noch zuschneiden und feilen muss.
Der ganze Tieflader wird von Tag zu Tag kürzer, evtl. kann noch was weg. Aktuell ist der lenkungsrelevante Abstand Mitte oberer Drehkranz zu Mitte zwischen den beiden Hinterachsen bei 50cm.
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Schöne Arbeit bisher Wolfgang. :ok:ok:ok Wobei das Technische mir noch nicht ganz schlüssig ist. Kommt aber sicher noch :hfg

:winker
Horst
 
Schöne Arbeit bisher Wolfgang. :ok:ok:ok Wobei das Technische mir noch nicht ganz schlüssig ist. Kommt aber sicher noch :hfg

:winker
Horst

Danke Horst,

das Technische ist eigentlich ganz einfach: Hinten am Tiefbett gibt es eine Verlängerung (schmaler als dieses), die bis Mitte der hinteren Achsgruppe geht. Dort sitzt dann eine kurze hochkant stehende Spindel, die mit einem Joch diese Verlängerung (und damit das Tiefbett) hebt oder senkt. Die Rampen sitzen zwischen Tiefbett und den Hinterachsen. Die Hinterachsen werden in einem separaten Wagen gelagert, den man nach hinten einfach wegfahren kann. Beim Tieflader von Osterrieter sieht das topp aus, allerdings sind seine Modelle erheblich leichter als meine.

Ich werde sowieso erstmal Fahrversuche machen wegen dem Kurvenradius, sollte ich doch hinten lenkende Achsen brauchen (was ich nicht glaube), dann funktioniert der angedachte Hebemechanismus aus Platzgründen natürlich nicht. Aber man muss immer mehrere Eisen im Feuer haben, so könnte man das Heben/Senken auch hinten unter das Tiefbett legen, ich denke da an einen adaptierten flach bauenden Wagenheber (die mit der Spindel und Raute) oder an eine adaptierte Bergstütze.
 
Moin Moin Wolfgang
Mir geht es so ähnlich wie Horst , ich kann es mir auch irgentwie nicht vorstellen ! Habs mir jetzt 2 mal durchgelesen und so ganz sicher bin ich mir immer noch nicht , sorry , Michael
 
Moin Moin Wolfgang
Jetzt habe ich es kapiert , danke ! Aber mal davon abgesehen , der Link ansich ist super , Michael
 
Danke für den Link Wolfgang. Ich habs auch verstanden, denke ich :hfg. Ich hatte einen Denkfehler und dachte er wird hinten abgesenkt.

:winker
Horst
 
Hallo zusammen,

den beiden Halteträger Tiefbett-Schräge habe ich unter Zuhilfenahme einer Pappschablone ausgemessen und dann aus 3mm Aluplatten zurecht gesägt, verklebt und verschraubt. Die ganze Konstruktion verschwand dann unter einem Alublech. Die beiden Träger ragen in die Ladefläche, das stört aber keineswegs, vielmehr ergibt das sogar noch eine gute Ladungssicherung zwischen den Baggerketten. Der restliche Boden wird dann mit Bohlen belegt. Ich habe mal eine (nicht dazu gehörige) Rampe angelegt, damit man sieht wo diese klappbar befestigt werden.

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Hallo Wolfgang,

nur mal so zum Verständnis: Du machst die Rampen und das abnehmbare Laufwerk nach hinten?
Müßte das nicht eher vorne sein, damit Du die Zugmaschine nicht umsetzen musst?

Gruß,
Franz
 
Hallo Wolfgang,

nur mal so zum Verständnis: Du machst die Rampen und das abnehmbare Laufwerk nach hinten?
Müßte das nicht eher vorne sein, damit Du die Zugmaschine nicht umsetzen musst?

Gruß,
Franz

Hallo Franz,

ja, nach hinten. Ich weiß schon, dass die heutigen Tieflader als Sattel vorne ablassen. Das wollte ich aber nicht haben, weil es das früher nicht gab. Ich finde den Ablauf auch sehr interessant, entweder die Zugmaschine abzukoppeln oder die zweite die hinten schiebt das hintere Fahrgestell wegfahren zu lassen. Das stärkste Fahrzeug in meinem Fuhrpark hatte im Original gerade mal 210 PS :hfg, da dürfte Schubhilfe zum Standard gehören.

Ein wenig gings noch weiter:

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Hallo Wolfgang,

:thx für die Erläuterung. Eine Frage hätte ich aber noch: wenn der Tieflader von einer Zugmaschine gezogen und von einer zweiten geschoben wird, wer von den beiden übernimmt dann die Steuerung des Tiefladers? Oder bekommt der eine eigene, unabhängige Steuerung?

Gruß,
Franz
 
Hallo Franz,


eigentlich habe ich folgendes vor: Von der vorderen Zugmaschine (wahrscheinlich der FAUN) habe ich eh zwei Fahrtregler (für Kippen und Anhänger), den Kippregler werde ich mit einem Umschalter zusätzlich nach hinten legen. Einer zum Rampen ablassen und einer für den Hub. Dessen Stromversorgung möchte ich mit hochkant stehenden Schleifkontakten übertragen, somit könnte man dann alles ferngesteuert ablaufen lassen.

Oder ich baue mir direkt eine passende Zugmaschine, die das ganze alleine bewältigt. Kaelble Reichsbahn 3-achser wäre nicht schlecht :hfg
 
Moin Moin Wolfgang
Jetzt wo man weiss wie es wird und grade jetzt auch mit den Rampen , kann man dem Bau endlich folgen ( ja bei manchen fällt der Groschen halt etwas später :hfg ) ! Aber man sieht wie man sich täuschen kann ! Du hast sicher gemessen , aber rein optisch könnte man vermuten , das der Bagger jetzt nicht mehr drauf passt ! Wirkt garnicht so gross die Ladefläche , Michael
 

Servonaut
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