Motor und Getriebe Teil 1
Das 2- Gang- Getriebe/Verteilgetriebe wollte ich unbedingt selber bauen. Da ich aber bisher noch keine Erfahrung mit Getriebeeigenbauten habe, hatte ich Bedenken, ob ich das auf die Reihe bekomme.
Die geplanten Eckdaten:
Motor Faulhaber 3557 CV 12V 50W mit angeflanschtem PG 1: 3,71,
Leerlaufdrehzahl am PG Ausgang: 2370 U/min
Großes Fragezeichen ist die Lastdrehzahl: Ich ging, je nach Last, von ca. 1600- 2130 U/min aus. Das entspricht einer Modellgeschwindigkeit im 2. Gang von ca. 2,7 km/h bis ca. 3,6 km/h, im 1. Gang jeweils die Hälfte. Ich denke, das ist ungefähr maßstabsgerecht.
2- Gang- Getriebe mit integriertem Verteilgetriebe: Untersetzung: 1:2 bzw. 1:4 und 1:1,25 im Verteilgetriebe.
Die Gesamtuntersetzung beträgt somit im 1 Gang 1:60, im 2. Gang 1:30.
Was ich überhaupt nicht einschätzen kann, ist, ob durch das fehlende Mittendifferenzial auf die Dauer gesehen Getriebe- und Achsschäden zu befürchten sind. Zur Sicherheit werde ich das Abtriebszahnrad im Getriebeausgang mit einem 2mm Rundmessing verstiften. Das soll als Sollbruchstelle bei Überlastung wirken, hoffe ich.
Das ganze plante ich als leicht ausbaubare Einheit mit angebautem Schaltservo, wobei die Aufhängung durch Gummiunterlagen gedämpft werden soll. Der Motor mit PG soll im Rahmen elektrisch isoliert aufgehängt werden, sodass Störungen nicht direkt auf Metallteile übertragen werden können. Die Spannten sollten aus 3mm Epoxydharzplatten entstehen, die Hülle aus Messing.
Soviel zur Theorie.
Nun zum Bau selbst:
Ein Kartonmodell war Grundlage für zwei Zeichnung mit allen Daten und Maßen. Das hat auch mit Sicherheit eine Menge Abfall verhindert.
Den Einzug/Verschmälerung im Bereich des Verteilgetriebes, wie auf den beiden Zeichnungen dargestellt, habe ich schräg gemacht.
Für die Spannten schnitt ich 4 Epoxydharzplatten grob aus und schraubte sie zusammen. So passten die Bohrungen einer Achse zueinander und ich hatte „nur“ noch das Problem der Abstände der Bohrungen. Nachdem ich mit Messen einfach nicht hinkam, weil durch mehrmaliges Vorbohren irgendeine Bohrung immer etwas verlaufen ist, bohrte ich in eine alte Eisenplatte eine 7,8 mm - Loch. Nun hatte ich eine Schablone. Die klemmt ich nun auf den Epoxydharzblock entsprechend fest und nun passten die Bohrungen endlich. Danach kam eine 8 mm Reibahle zum Einsatz, weil mit dem 8 mm Bohrer einfach kein rundes Loch zustande kam. Das sind Momente, da wünsche ich mir eine Kreuztisch und Spannzangen für meine Ständerbohrmaschine. Oder besser noch, gleich eine Fräse.
Nun die Bilder dazu:
Grundlage sind die beiden Zeichnungen. Anhand der Maße habe ich zwei Kardanwellen mit Längenausgleich bei AFV bestellt.
Die Teile habe ich versehentlich seitenverkehrt gezeichnet
Die zusammengeschraubten 4 Epoxydharzplatten
Der gelungene dritte Versuch, die Bohrungen exakt zu setzen.
Die Spanten fertig ausgeschnitten und verschliffen
Fertige Spanten nun mit Kugellager und die Motor/Getriebeteile
Den Bund des Übergangs/Eingangszahnrad vom 2-Gang-Getriebe zum Verteilgetriebe habe ich auf 2mm abgedreht, sodass gerade noch ein 1,5 mm Spannstift halt findet. Das war nötig damit die seitliche Breite des Verteilgetriebes nicht größer wird wie 2 cm. Kürzere Kardanwellen mit Längenausgleich würden zu instabil bei größtem Auszug.
So das war’s wieder. Weiter geht’s nächste Woche.
Was meint Ihr dazu?