Die Schwerlastkupplung Rockinger RO*56E, Teil 1
Hallo Miteinander,
vorweg kurz zu den technischen Daten der RO*56E: Rockinger gibt 314kN Deichselkraft zwischen Zugfahrzeug und Anhänger an. Das bedeutet umgerechnet bei max. 41t Gesamtgewicht des TGA eine Anhängelast von 146t, also ein Gesamtzuggewicht von 187t (Ausgerechnet nach der von Rockinger angegebenen Formel).
Ziel war, die Kupplung ohne Stabilitätseinbußen so scale wie möglich und eventuell fernsteuerbar zu bauen. Falls ferngesteuert, sollen von außen keine Ansteuerteile wie Hebel oder Bowdenzug erkennbar sein und sie muss trotzdem auch manuell zu betätigen sein. Als ich die Pläne der Kupplung auf 1:14,5 verkleinert hatte war ich erstaunt, wie zierlich die Schwerlastkupplung wird. Deshalb hatte ich vorweg auch massive Bedenken wegen der Umsetzung vor allem der Funktionen.
Zum Bau:
Zuerst habe ich aus Messingresten das Befestigungslager zusammengelötet. Nach dem Schleifen wurden die 1,2mm- Befestigungslöcher und ein 7,8mm Durchgangsloch für die Drehdurchführung gebohrt. Das Durchgangsloch habe ich auf 8mm aufgerieben um einen exakten Sitz der 8mm Silberstahlwelle zu erhalten.
In einen Messingklotz habe ich alle erforderlichen Bohrungen für den Kupplungskopf gesetzt.
Dann ist es an die Fleißarbeit gegangen. Ich habe aus dem Klotz den Kupplungskopf mit sägen, feilen und dem Minifräser im Proxxon- Handbohrschleifer herausgearbeitet. Mit dem Proxxon habe ich auch vorsichtig den Kopf aus gehöhlt um Platz für die Mechanik zu schaffen.
Sechskantmessingrest vom Buntmetallhändler mit aufgeklebtem Plan.
Der Rohbau des Kupplungskopfes.
Nach stundenlangem bohren, feilen, schleifen, fräsen ……
Weiter ist es mit der Drehdurchführung und der Drehachse, die den Kupplungskopf halten wird, gegangen. Die Drehdurchführung aus einer 8mm Silberstahlwelle habe ich entsprechend bearbeitet und auf 2mm aufgebohrt. Ein in die 2mm- Bohrung der Drehdurchführung geschobenes Messingrohr wird zusammen mit dem Kupplungskopf montiert und taucht in die 3mm Drehachse am Kopf ein. Die Drehachse ist somit verdrehsicher mit der Drehdurchführung verbunden. Das ist Vorraussetzung um durch das Messingrohr die Mechanik der Kupplung von einem Servo ansteuern zu können und ein Zugdraht beim verdrehen des Kopfes nicht eingeklemmt wird. Ein Ende der 8mm- Welle habe ich auf 6mm abgedreht und ein Gewinde für die Befestigung an der Hecktraverse darauf geschnitten.
Außerdem ist dabei auch die Gegenplatte mit zehn M1,2 Gewindelöchern entstanden mit der das Befestigungslager an der Traverse verschraubt wird.
Anschließend habe ich den Kupplungskopf für einen Beweglichkeitstest mit der Drehdurchführung verbunden.
Hier sieht man die Öffnung des Messingrohrs für eine eventuelle ferngesteuerte Ansteuerung durch die Drehdurchführung.
Das Ganze von hinten.
Die M3- Mutter wird noch scale zurechtgefeilt oder ich besorge mir M3 – Modellbaumuttern.
Das war’s erst mal.
Nun mache ich mich an den spannenden Teil der Kupplung, die Mechanik.
Mindestanforderung von mir: Bedienung per Hand
Hört sich einfach an, aber es soll wie beim Original funktionieren. D. h. der Betätigungshebel muss über einen Umlenkhebel eine entgegen gesetzte Bewegung des Kupplungsbolzens auslösen. Federn müssen deshalb auch noch rein in das kleine Teil.
Meine Wunschvorstellung: Zusätzlich wird beim Öffnen der Kupplung das Kupplungsmaul wie beim Original gegen verdrehen gesichert, damit das Maul beim nicht ganz exakten Einfahren der Anhängeröse nicht wegdrehen kann. Dazu muss der Sperrhebel federbelastet einrasten können, weil das Maul eventuell schräg steht und es erst gerade gerichtet werden muss, auch wie beim Original.
Das non plus ulta, mein Wunschtraum: alles ist durch die Drehdurchführung auch fernbedienbar, ohne von außen sichtbare Hebel und Züge. Wichtig dabei ist mir, dass die manuelle Betätigung oder die mit Servo in jeder Stellung möglich ist ohne sich gegenseitig zu behindern.
Die Pläne stehen, vielleicht klappt’s ja mit der Umsetzung.